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KZ-Aufseher Demjanjuk gab sich als Naziopfer aus

Der mutmaßliche NS-Verbrecher John Demjanjuk hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg als Naziopfer bezeichnet und Unterstützung als Flüchtling bekommen. Das gehe aus Akten hervor, die beim Suchdienst des Roten Kreuzes (ITS) im nordhessischen Bad Arolsen liegen, bestätigte eine ITS- Sprecherin eine entsprechende Meldung der deutschen "Bild"-Zeitung vom Dienstag.

Demnach hat sich Demjanjuk als “Displaced Person” bezeichnet und damit ebenso wie befreite KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter als von den Nationalsozialisten Verschleppter gegolten. “Unterlagen aus der Kriegszeit liegen aber definitiv nicht vor, sondern nur zur Nachkriegszeit”, sagte die Sprecherin.

Die Staatsanwaltschaft München hatte Haftbefehl gegen den gebürtigen Ukrainer erwirkt, der als Aufseher im NS-Vernichtungslager Sobibor im besetzten Polen an der Ermordung von mindestens 29.000 Juden beteiligt gewesen sein soll. Vorige Woche war seine Abschiebung aus den USA nach Deutschland im letzten Moment durch Gerichtsbeschluss gestoppt worden.

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