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Kurz vor WM-Anpfiff: Polizei geht mit Tränengas gegen Demonstranten vor

Schwer bewaffnet und mit Schutzschildern rückte die Polizei in Sao Paulo gegen Demonstranten vor.
Schwer bewaffnet und mit Schutzschildern rückte die Polizei in Sao Paulo gegen Demonstranten vor. ©AP
In der WM-Eröffnungsstadt Sao Paulo ist es wenige Stunden vor Anpfiff des Auftaktspiels Brasilien gegen Kroatien kurzzeitig zu Tumulten zwischen WM-Gegnern und der Polizei gekommen.
Proteste in WM-Stadt São Paulo

Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um die Gruppe der Demonstranten aufzulösen. Ein Mann wurde von den Polizisten überwältigt und abgeführt, wie auf Live-Bildern des TV-Senders Globo News zu sehen war.

“Keine Toleranz im Falle möglicher Randale”

Die Polizeieinheiten waren schwer bewaffnet und rückten mit Schutzschilden gegen die schätzungsweise 50 bis 60 Demonstranten vor. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hatte am Mittwoch gedroht, die Sicherheitskräfte würden keine Toleranz im Falle möglicher Randale zeigen. “Wir sind ein demokratisches Land, und wir respektieren das Recht der Menschen zu demonstrieren”, sagte sie. Doch es werde nicht die “geringste Rücksichtnahme” gegenüber denen geben, die meinten, sie könnten Vandalismus praktizieren. Die Regierung werde “die Sicherheit aller Touristen garantieren”. In neun von zwölf WM-Städten waren Demonstrationen angekündigt worden.

Bodenpersonal-Streik bisher folgenlos

Der Streik eines Teils des Bodenpersonals an den Flughäfen von Rio de Janeiro blieb hingegen ohne größere Auswirkungen. Am internationalen Flughafen Galeao sei es in der Nacht auf Donnerstag weder zu langen Schlangen noch größeren Wartezeiten gekommen, berichteten örtliche Medien. An dem Streik seien allerdings nur etwa 20 Prozent der Mitarbeiter beteiligt, hieß es.

Protest gegen Tarifverhandlungen

Zu dem 24-stündigen Ausstand am Eröffnungstag der Fußball-Weltmeisterschaft hatte die kleinere Gewerkschaft SIMARJ aus Protest gegen die festgefahrenen Tarifverhandlungen aufgerufen. Betroffen ist auch der innerstädtische Airport Santos Dumont.

Streikkommando lässt U-Bahnen fahren

Die U-Bahn-Angestellten in Sao Paulo stimmten am Mittwochabend gegen einen neuen Streik, nachdem sie in der vergangenen Woche mit einem fünftägigen Streik für ein Verkehrschaos in der 20-Millionen-Metropole gesorgt hatten. Gewerkschaftschef Altino Melo dos Prazeres hatte danach mit einer Wiederaufnahme des Arbeitskampfes zum WM-Auftaktspiel am Donnerstag gedroht. Als “Hauptforderung” nannte er die Wiedereinstellung von 42 Angestellten, die wegen des Ausstands entlassen worden waren. Obwohl sie nicht wieder eingestellt wurden, stimmten die U-Bahn-Bediensteten nun aber gegen einen neuen Streik.

Startschuss für Fußball-WM

Im Corinthians-Stadion von Sao Paulo fällt am Donnerstag mit dem Auftaktspiel zwischen Brasilien und Kroatien der Startschuss für die WM. In Rio findet am 13. Juli das Abschlussspiel statt. Insgesamt werden in der Metropole am Zuckerhut sieben WM-Spiele ausgetragen, das erste davon am Sonntag.

Busfahrer streiken – Verkehrschaos befürchtet

Auch in der WM-Stadt Natal im Nordosten Brasiliens droht am Donnerstag ein Verkehrschaos, weil die Busfahrer streiken. Wie der Gewerkschaftsführer Paulo Cesar Ferreira sagte, sind Busse und Mini-Busse von dem Ausstand betroffen – die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt. In Natal werden vier WM-Spiele ausgetragen, darunter die Begegnung zwischen Mexiko und Kamerun am Freitag.

(APA/red)

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