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Kurz ist der strahlende Wahlsieger

Sebastian Kurz - Der große Sieger der NR-Wahl 2019
Sebastian Kurz - Der große Sieger der NR-Wahl 2019 ©APA - GEORG HOCHMUTH
Kurz kündigt Gespräche mit allen Parteien an. Die FPÖ will aber laut ersten Ansagen nicht mehr in die Regierung. Sie dürfte als möglicher Koalitionspartner wegfallen.
ÖVP in Feierlaune
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Die Nationalratswahl ist geschlagen und sieht mit Sebastian Kurz den alles überstrahlenden Wahlsieger. Die Volkspartei legte in der Wählergunst zu und ist nunmehr klar die Nummer eins im Land. Seine gut 37 Prozent machten ihn beinahe sprachlos, wie er vor dem Parteivolk behauptete.

ÖVP-Spitzenkandidat und Altkanzler Sebastian Kurz hat sich am Sonntag vom Ergebnis der Nationalratswahl "überwältigt" gezeigt. Er habe "definitiv" nicht mit einem Ausgang in dieser Höhe gerechnet, sagte er in der ÖVP-Wahlzentrale im Kursalon Hübner.

Er sei "unendlich dankbar" und nehme das "Vertrauen mit Demut" an. Die vier Monat seit der Abwahl seien "schwer" gewesen, so Kurz vor seinen Anhängern. Jetzt habe die Bevölkerung die ÖVP aber eindrucksvoll zurückgewählt.

Der Spitzenkandidat dankte in seiner kurzen Ansprache den ÖVP-Landeshauptleuten, den Bünden und den Funktionären für ihre Unterstützung in den vergangenen Wochen.

Kurz sprach von einem historischen Tag für die ÖVP, die noch nie mit einem so großen Vorsprung eine Wahl gewonnen habe.

15 Punkte vor dem Zweiten

Die ÖVP ist der SPÖ mit dieser Wahl so weit davongezogen wie nie zuvor: Erstmals ist der Abstand zwischen den beiden Traditionsparteien zweistellig, und das mehr als deutlich: Um 15 Prozentpunkte liegt die ÖVP laut den Hochrechnungen vor der SPÖ. Der bisher größte Abstand waren 5,79 Prozentpunkte im Jahr 2002, als die ÖVP erstmals seit 1966 wieder Erste geworden war.

Insgesamt war der Stimmenanteil der Volkspartei in den 23 Wahlen der Zweiten Republik nur achtmal größer als der der SPÖ - aber 1953 und 1959 bekam sie dank der Wahlarithmetik mehr Mandate und stellte den Kanzler der damaligen Großen Koalitionen.

Der Altkanzler sprach von einem großen Vertrauen, das er demütig annehme. Koalitionsansagen machte der VP-Chef wie schon vor der Wahl nicht.

FPÖ fällt als möglicher Koalitionspartner vielleicht weg

Kurz hat drei Optionen für Zweier-Koalitionen in der Hand. Allerdings wird ihm da wohl gerade jene Partei abhanden kommen, die sich ihm den ganzen Wahlkampf angedient hatte. Die FPÖ will nämlich nach dem Verlust von fast zehn Punkten auf nur noch 17 Prozent nicht mehr.

Generalsekretär Christian Hafenecker meinte: "Wir haben heute definitiv keinen Regierungsauftrag erhalten." Gleiches erklärte Ex-Innenminister Herbert Kickl, der Klubchef bleiben will. 

Grünen-Chef Werner Kogler, der 13 Prozent feiern durfte, wollte sich nicht in die Rolle des logischen neuen Koalitionspartners drängen lassen. Man werde zuerst Gespräche führen über die Sinnhaftigkeit, überhaupt an Verhandlungen zu denken. Wenn es etwas werden sollte, müsste es eine radikale Wende gegenüber der Politik von Türkis-Blau geben.

Gesprächen nicht verschließen will sich die SPÖ, wie Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda betonte. Aber beispielsweise Oberösterreichs Spitzenkandidat Alois Stöger hält Türkis-Rot für kein Thema. Tirols Landeschef Georg Dornauer will hingegen mitregieren.

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sieht die Koalitionsfrage für die Bundes-ÖVP "völlig offen". Bei FPÖ und SPÖ bleibe möglicherweise "kein Stein auf dem anderen", diesbezüglich müsse man noch "ein vollständiges Bild" abwarten, so der Landeshauptmann. Es würden am Ende mehrere Varianten auf dem Tisch liegen, die es auszuloten gelte.

Kurz spricht mit allen Parteien

In Fernseh-Interviews kündigte ÖVP-Obmann Sebastian Kurz an, dass er nun mit allem im Parlament vertretenen Parteien Gespräche führen werde. Er wolle eine möglichst respektvolle Zusammenarbeit mit allen Parteien. Vor seinen Anhänger hatte er zuvor erklärt, seine Bundesregierung sei vor vier Monaten im Nationalrat abgewählt worden, "heute hat uns die Bevölkerung zurückgewählt".

1. Kurz-Reaktion auf Twitter

Die 1. Live-Reaktion von Sebastian Kurz

Der APA-Live-Blog zur NR-Wahl 2019

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