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Kurz bringt Ex-Grünen Dönmez auf seine Liste

Früherer Bundesrat mit sicherem Listenplatz.
Früherer Bundesrat mit sicherem Listenplatz. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat mit dem ehemaligen Grün-Politiker Efgani Dönmez seinen ersten Kandidaten für die Nationalratswahl präsentiert. Der frühere Bundesrat erhält Platz fünf auf der Bundesliste und wird so mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den Parlamentseinzug schaffen.
Kurz präsentiert Dönmez

Bei der Präsentation des neuen Kandidaten betonte Kurz, dass man für die Bundesliste insgesamt 100 Personen nominieren werde, die bisher nie für die ÖVP auf Bundesebene angetreten seien, aber Erfahrung und besondere Expertise mitbrächten. Dönmez lobte der ÖVP-Chef etwa dafür, dass dieser als einer der ersten auf das Problem des politischen Islam aufmerksam gemacht habe. Der Neu-Schwarze betonte dann auch, sein Ziel sei, dass Österreich eine “wehrhafte Demokratie” bleibe.

Der in der Türke geborene Dönmez saß von 2008 bis 2015 für die Grünen im Bundesrat. Danach wurde er von der oberösterreichischen Landesorganisation nicht mehr für einen Sitz in der Länderkammer nominiert. Die Partei verließ der 40-Jährige erst Ende Mai diesen Jahres.

Dönmez soll Probleme direkt ansprechen

ÖVP-Chef Sebastian Kurz beschrieb Dönmez als Experten in seinem Tätigkeitsfeld. Dönmez sei ein ausgebildeter Sozialarbeiter, eine Kompetenz, die er sehr schätze. Außerdem sei er einer der ersten Personen gewesen, die auf das Problem des politischen Islams und den “Einfluss des Islams aus dem fernen Ausland” aufmerksam gemacht hätten.

Auch schätzt Kurz eigenen Angaben zu Folge Dönmez’ Haltung, Probleme direkt anzusprechen und möchte, dass diese Haltung im Parlament vertreten ist. Dönmez bezeichnet sich selbst als Verfassungspatriot. Die Demokratie und der Rechtsstaat seien keine Selbstverständlichkeit, so Dönmez. Er möchte für diese hart erkämpfte Werte eintreten und diese “nicht einer falsch verstandenen Toleranz opfern.” Mehrmals betonte der schwarze Neuling, dass er nicht gegen den Islam sei, aber gegen dessen politische Instrumentalisierung und gegen den Einfluss des Islam aus dem Ausland.

“Will Österreich in eine neue Richtung leiten”

Auf die Frage, warum er nicht der ebenso Islam-kritischen Liste seines vormaligen Parteifreunds Peter Pilz beitreten möchte, antwortete Dönmez, dass er der Liste Kurz nicht wegen ihrer Islam-Kritik beigetreten ist. Er möchte Österreich in eine neue Richtung leiten und Kurz verkörpere diese Veränderung. Dass ein Muslim für eine christlich-soziale Partei antreten könne, zeuge von der Offenheit und Weitsicht der “neuen Volkspartei”, so Dönmez.

Dönmez hat Sozialarbeit studiert und war zehn Jahre lang in der Flüchtlingsarbeit tätig. Er betonte, dass Österreichs Wohlstand auf Exporten basiere und Migranten mit verschiedenen Sprachen und Kulturen daher eine positive Kraft für Österreich seien. Es gelte jedoch diese zu integrieren. Hierbei möchte er auch Eltern dazu befähigen ihre Kinder unterstützen zu können.

(APA/Red.)

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