Normalerweise von hinten. Denn die eingesetzten Radargeräte sind Nachblitzer.
Dieser Mercedes wurde aber von vorne abgelichtet, bestätigt der Bludenzer Stadtpolizei-Kommandant Martin Dobler den VN. Den Beamten ist durch die Körperhaltung des Fahrers sofort klar: Der Mercedes-Fahrer aus Deutschland war im Rückwärtsgang unterwegs!
Das erste Mal überhaupt
Den Bludenzer Polizisten kamen Zweifel, ob man überhaupt so schnell rückwärts fahren kann. Also starteten sie eine Testreihe auf einem abgesperrten Parkplatz. Geschulte Einsatzfahrer der Exekutive bestätigen: Wenn du derart schnell rückwärts fährst, bekommst du Angst. Bei 40 km/h war bei manueller Schaltung definitiv Schluss. Nur mit Automatikschaltung kann man noch schneller rückwärts fahren, so Kommandant Dobler.
Die VN fragten bei Helmut Gassner, dem Werkstattmeister von Mercedes Schneider in Altenstadt nach: Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eine aktuelle C-Klasse. Mit einer stärkeren Motorisierung geht sich bei Automatik diese Geschwindigkeit im Retourgang aus. Doch der Fachmann warnt: Bei diesem Tempo im Rückwärtsgang ist bereits das Verreißen des Lenkrads nur um einen Millimeter ausreichend, um in ernste Schwierigkeiten zu kommen.
Für die Bezirkshauptmannschaft ist der Fall eine Premiere: Das ist der erste Fahrer, der es geschafft hat, rückwärts ins Radar zu fahren, sagt Bernd Müller, der Leiter der Strafabteilung der BH Bludenz.
29 Euro Strafe
Der Akt wird so behandelt, als wäre der Mercedes vorwärts ins Radar gefahren. 56 km/h abzüglich der Messtoleranz von 5 km/h ergeben eine Geschwindigkeitsübertretung von 11 km/h. Und die kostet laut Anonymverfügungsverordnung derzeit 29 Euro, so Müller.
Übrigens: Der Fahrer weiß noch nichts von seinem Glück. Derzeit läuft die Feststellung seiner Identität über das deutsche Kraftfahrtbundesamt in Flensburg. Wir sind schon gespannt auf seine Antwort, sagt Bernd Müller.
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