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Kurdenorganisationen um Freilassung der deutschen Geiseln bemüht

Kurdische Organisationen in Deutschland bemühen sich um die "bedingungslose" Freilassung der drei in der Türkei von PKK-Rebellen entführten bayerischen Bergsteiger. Zugleich machten sie am Donnerstag in Berlin aber deutlich, dass die Türkei dazu ihre Militäraktionen gegen die Kurden zumindest zeitweilig einstellen müsse.
PKK-Verbot in Deutschland bleibt

Sie forderten die deutsche Regierung auf, sich für einen Waffenstillstand einzusetzen. Der Krisenstab ist laut Auswärtigem Amt weiter “um eine rasche Lösung bemüht”.

PKK-Rebellen hatten die drei Männer im Alter von 33, 47 und 65 Jahren vor eineinhalb Wochen während der Besteigung des höchsten Bergs der Türkei, des 5.137 Meter hohen Ararat, entführt. Nach Angaben der türkischen Streitkräfte wurden in der letzten Woche über 33 Rebellen getötet.

Eine Vertreterin des “Kurdistan National Congress”, Nulifer Koc, sagte: “Wir bemühen uns seit Tagen, dass die drei Bergsteiger bedingungslos freigelassen werden.” Man sei in Kontakt mit allen kurdischen Organisationen und Parteien. Für die Entführung sei jedoch eine “lokale Guerillagruppe” verantwortlich, auf die nicht unmittelbar Einfluss ausgeübt werden könne.

So lange das Gebiet bombardiert werde, könnten die Bergsteiger nicht freigelassen werden, erklärte Koc. “Unsere Angst ist, dass die Türkei den Tod der drei billigend in Kauf nimmt.” Man habe versucht, das Rote Kreuz als Vermittler einzuschalten, was aber von Ankara abgelehnt worden sei.

Als Verbrecher wollte Koc die Entführer nicht bezeichnen. Mit ihrer Politik “der Repressionen” mache die deutsche Regierung viele Kurden wütend, sagte Koc. Das Verbot gegen den kurdischen Sender Roj TV sei nicht nachvollziehbar. Über diesen Sender sei es möglich, Appelle an die kurdische Seite zu richten. Sie forderte die Regierung auf, das seit 1993 geltende Verbot der PKK aufzuheben. Laut Koc leben 500.000 bis 700.000 Kurden in Deutschland.

Der stellvertretende Vorsitzende der Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland, Ahmet Celik, bekräftigte, man bemühe sich seit Tagen um die Freilassung der Geiseln. Die verschärften Maßnahmen gegen Kurden in Deutschland hätten negative Auswirkungen. Dadurch würden auch die Möglichkeiten der Vereine eingeschränkt, integrativ zu wirken. Die Vereine haben seinen Angaben zufolge 40.000 Mitglieder.

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