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Kunstinstallation "Aerocene": Riesige Kugeln in der Wiener Karlskirche

Aerocene: Kunst in der Wiener Karlskirche.
Aerocene: Kunst in der Wiener Karlskirche. ©Karlskirche Contemporary Arts/APA-Fotoservice/Hautzinger
Ab heute sind in der Wiener Karlskirche ein Jahr lang zwei riesige kugelförmige Skulpturen zu sehen. Die Installation ist das erste Projekt zeitgenössischer Künstler im Rahmen des Programms Karlskirche Contemporary Arts.
Aerocene in der Wiener Karlskirche

Die zwei mit Luft gefüllten Kugeln haben einen Durchmesser von über 10 bzw. 7 Metern und schweben in der Kuppel der Wiener Karlskirche. Es handelt sich dabei um die Installation “Aerocene” des argentinischen Künstlers Tomás Saraceno. Das zur Gänze privat organisierte und finanzierte Programm verbindet den barocken Kirchenbau mit zeitgenössischer Kunst und soll laut Aussendung weltweit einzigartig sein.

Saraceno will mit Kunst in Wiener Karlskirche auf Umwelt aufmerksam machen

Saraceno bringt – wie schon bei seiner Soloschau 2015 im Belvedere 21 – noch einen weiteren Aspekt ein: die wissenschaftliche Perspektive. Jedenfalls sind ihm Fragen von Transport, Umweltverschmutzung und öffentlicher Teilhabe enorm wichtig. “Wie können wir Korridore schaffen, die frei von fossilen Brennstoffen sind?”, fragte er. Ähnlich gestaltete Kugeln wie jene in der Karlskirche lässt er normalerweise unter freiem Himmel steigen – in die Lüfte gehoben durch die Erwärmung der Luft im Inneren. “Sie fliegen normalerweise bis zu 800 Kilometer. Da ist es dann nur eine Frage des Windes, wo sie landen.”

Selbst in der Nacht reicht die Erdwärme oft aus, um die Gebilde in der Luft zu halten. Für Saraceno definitiv eine Möglichkeit, um sich vom herkömmlichen Flugbetrieb zu verabschieden. “Ich bin einfach neugierig, wie so eine Zukunft aussehen könnte”, betonte der Künstler. Bei seinen Aktionen im Freien habe er viele Hindernisse zu überwinden – Stichworte wie Erlaubnis oder Versicherung fallen -, aber: “Wir stellen uns die Luft immer als sauber, transparent und pur vor. Aber das sollten wir wohl noch mal überdenken.”

Dass sein künstlerisch-wissenschaftlicher Ansatz nun in einer Kirche Platz habe, fand er ganz passend. “Wir alle arbeiten zusammen, obwohl wir aus unterschiedlichen Gemeinschaften kommen, Ideen und Glaube sich unterscheiden können.” Er habe jedenfalls auf den vorhandenen Raum hervorragend reagiert, lobte Stipsicz den Künstler. “Hier ist es enorm wichtig, architektonisch zu denken und mit diesem Volumen umgehen zu können.” Der Blick der Besucher wandert nun jedenfalls nicht nur aufgrund der ohnehin mächtigen und eindrucksvoll gestalteten Kuppel der Karlskirche nach oben.

(Red.)

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