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Kunsthaus Bregenz zeigt 2015 Joan Mitchell und Heimo Zobernig

Weitere Einzelausstellungen mit Rosemarie Trockel und Berlinde De Bruyckere
Weitere Einzelausstellungen mit Rosemarie Trockel und Berlinde De Bruyckere ©VOL.AT
Bregenz - Die Arbeiten von drei starken Frauenpersönlichkeiten sind 2015 im Kunsthaus Bregenz (KUB) zu sehen: Programmiert sind Ausstellungen von Rosemarie Trockel, Berlinde De Bruyckere und Joan Mitchell. Außerdem wird es eine große Schau von Heimo Zobernig geben, gab der scheidende KUB-Direktor Yilmaz Dziewior am Dienstag bekannt.

Den Anfang macht im Jänner die deutsche Künstlerin Rosemarie Trockel (24. Jänner bis 6. April). Sie habe im vergangenen halben Jahr “intensiv Arbeiten für das Kunsthaus entworfen”, sagte Dziewior. Im KUB würden sowohl ihre Printarbeiten zu sehen sein als auch Werke, die sich mit dem Bregenzerwälder Brauchtum – den Trachten und dem Handwerk – auseinandersetzen. So ist auch der Titel zu ihrer Ausstellung im Bregenzerwälder Dialekt gehalten: “Märzoschnee und Wieborweh sand am Moargo niana me” (etwa: “Märzenschnee und Frauenschmerz verschwinden schnell”).

In den atmosphärisch dichten Installationen und den Skulpturen der Belgierin Berlinde De Bruyckere (18. April bis 5. Juli) drängen sich das Kreatürliche und die Endlichkeit des Menschen in den Vordergrund. Wie auch Trockel wird sie eigens für die KUB-Ausstellung neue Werke entwickeln. Im Mittelpunkt aber wird ihre große Biennale-Arbeit von 2013 stehen, die sie für den Pavillon ihres Heimatlandes in Venedig realisierte.

Abstrakter Realismus

Als Vertreterin des abstrakten Realismus stellte Dziewior die 1992 im Alter von 67 Jahren verstorbene US-Amerikanerin Joan Mitchell vor. “Ich verrate zu viel, aber in einem Raum werden lediglich vier Bilder – jeweils zusammengesetzt aus mehreren Paneelen und zum Teil über sieben Meter lang – zu sehen sein”, konnte Dziewior seine Vorfreude nicht zurückhalten. Grundsätzlich geplant ist eine Überblicksausstellung (18. Juli bis 25. Oktober) auf allen vier Etagen des Hauses. Dabei wird auch ein umfangreicher Einblick in das Archiv Mitchells gegeben, versprach der KUB-Direktor. Die Besucher könnten die Persönlichkeit der Künstlerin anhand von Fotografien, Briefen und anderen Dokumenten erfahren.

Zum Jahresabschluss 2015 zeigt das KUB eine große Einzelausstellung des gebürtigen Kärntners und in Wien lebenden Künstlers Heimo Zobernig (7. November 2015 bis 10. Jänner 2016). Eine besondere Rolle werde sein Beitrag für den österreichischen Pavillon auf der Biennale in Venedig 2015 spielen, kündigte Dziewior an. Für das Kunsthaus werde er außerdem “die künstlerischen Prämissen des White Cube und der Black Box zusammenbringen”. Wie bei Trockel und De Bruyckere wird es Altbekanntes und Neues zu sehen geben.

In der KUB-Arena im Erdgeschoß werden im nächsten Jahr parallel zu den Ausstellungen (außer zu Mitchell) Arbeiten von Trix und Robert Haussmann, des Duos Dexter Sinister und von Amy Sillmann gezeigt. Das KUB Sammlungsschaufenster wird noch einmal Per Kirkeby (27. Februar bis 27. September) zum Thema machen.

30 Prozent Eigenfinanzierung

Werner Döring, der Geschäftsführer der Vorarlberger Kulturhäuser, lobte das vorgestellte Programm nicht nur als “großartig”, sondern präsentierte auch die Zahlen des aktuellen Jahres. Demzufolge werden bis zum Jahresende rund 50.000 Besucher (2013: 55.000) die Ausstellungen des KUB gesehen haben, 2,5 Mio. Euro als Beitrag des Landes stehen 1,1 Mio. Euro an Eigeneinnahmen gegenüber. Döring nannte einen Eigenfinanzierungsanteil von 30 Prozent “keine Selbstverständlichkeit”, für Dziewior war das sogar “absolut exzeptionell”.

Über die Besucherzahl – sie liegt beim KUB üblicherweise zwischen 45.000 und 60.000 – sei er keineswegs enttäuscht, sagte Dziewior. Man mache ein sehr avanciertes Programm und müsse sehen, dass Bregenz keine Großstadt sei. Dziewior wechselt im Februar 2015 an das Museum Ludwig in Köln, er werde aber in alle KUB-Ausstellungen des nächsten Jahres “so viel wie möglich involviert sein”. Sein Nachfolger Thomas D. Trummer – ab Mai 2015 in Bregenz – sei vom Programm 2015 “begeistert”, erklärte Dziewior.

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