Dass von seiner Erfindung 80 Jahre danach weltweit 4,2 Milliarden Stück jährlich verkauft würden, hätte sich der Mühlviertler Arzt wohl nicht gedacht. Seine Erben feiern das Jubiläum mit einer Ausstellung, die am Donnerstagabend im Wiener Schokolademuseum eröffnet wird.
Gezeigt werden bei der Ausstellung vor allem Objekte, die Pez zum Mittelpunkt internationaler Sammlerleidenschaft gemacht haben: jene Spender, aus denen die zwölf Bonbons jeder einzelnen Packung mundgerecht herausgedrückt werden. Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts sahen diese Spender aus wie Feuerzeuge, Anfang der fünfziger Jahre bekamen sie Tierköpfe. Zum Kult wurde Pez, als 1962 mit Mickey Maus erstmals eine berühmte Comicfigur zum Zuckerlspender mutierte.
Heute werden pro Jahr 80 Millionen Spender verkauft, etwa die Hälfte davon alleine in den USA. Wie viele verschiedene es gibt, weiß nicht einmal Stefan Hacker, für Vertrieb und Marketing zuständiger Vorstand der Pez AG. Im Internet kursieren vage Zahlen (450 Charaktere in tausenden Variationen), im Gespräch mit der APA kann Hacker keine genaue Auskunft geben: Vieles ist in unseren Archiv dokumentiert, aber es gibt keine vollständige und gültige Liste aller Spender. Was wohl gut ist, weil damit das Interesse der Sammler auf der Suche nach besonders seltenen Objekten weiter angeheizt wird.
Dabei war dieses Entwicklung ursprünglich gar nicht geplant: Der Sammlerkult ist von uns nicht gezielt gesteuert worden, sondern ist ein natürlich gewachsenes Phänomen. Bei der Ausstellung im Wiener Schokolademuseum (Willendorferstraße 2 – 8, 1230 Wien) werden neben Raritäten und historischen Werbetafeln auch zwei neue Spender vorgestellt: einer im Amadeus-Look, einer mit Kaiserin Sisi-Motiv. Die Ausstellung (Eintritt: drei Euro) ist bis Ende September zu sehen; von Montag bis Donnerstag gibt es täglich um 14.00 eine Führung, für Gruppen ab 25 Personen können auf der Homepage www.haindl.co.at eigene Führungen gebucht werden.
Die Pez International AG mit Sitz in Linz und Produktionsstätten in Traun und Orange, Connecticut, gehört zu 66 Prozent der Familie Haas, 34 Prozent werden von einer Luxemburger Finanzgruppe gehalten. In 90 Ländern weltweit wurde zuletzt ein Umsatz von 68 Millionen Euro erwirtschaftet. Bis 2010 plant der österreichische Nischenkonzern laut Hacker eine Erweiterung seiner Produktpalette. In unserem Kernbereich sehen wir bereits die Grenzen unseres Wachstums. Deshalb kehrt der Pfefferminz-Bonbon-Hersteller zu seinen Wurzeln zurück: Pez Minimints, die etwas kleiner und im Gegensatz zu den üblichen Zuckerln auch zuckerfrei sind, sollen neben dem Kindersüßwarenmarkt auch den Markt für Erwachsene erobern. Mit einem besonderen Marketingtool: Spender mit klassischen Pez-Motiven.
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