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Kulturbudget: Mehr Geld für Bundesmuseen

Mehr Geld für die Museen
Mehr Geld für die Museen ©vienna.at
Mit 8,5 Millionen Euro mehr sind die Bundesmuseen die großen Gewinner des am Dienstag präsentierten Kulturbudgets. Die Direktoren zeigten sich erfreut und zuversichtlich.

Mit einer Mittelerhöhung um 8,5 Millionen Euro sind die Bundesmuseen die großen Gewinner des heute, Dienstag, präsentierten Kulturbudgets – wie der Kuchen verteilt wird, bleibt allerdings spannend. “Positiv gestimmt”, gab sich die Belvedere-Direktorin und derzeitige Vorsitzende der Direktorenkonferenz Agnes Husslein im Gespräch mit der APA. “Möglichst bald” soll die Verteilung in einer gemeinsamen Diskussion erfolgen, in den einzelnen Häusern ist man zuversichtlich, mit den eigenen Wünschen durchzukommen.

“Wir hatten alle Gelegenheiten, unsere Nöte zu demonstrieren”, so Husslein. “Für den laufenden Betrieb, so wie er ist, brauchen wir 800.000 Euro mehr”, dabei müsse man aber bedenken, “dass wir in einer Wirtschaftskrise sind”, die speziell auf Häuser mit einer hohen Eigendeckung – beim Belvedere 61 Prozent – noch große Auswirkungen haben könnte.

Als “sehr erfreuliche Nachricht” empfindet man die Budgetzahlen im Kunsthistorischen Museum (KHM). Wie Direktorin Sabine Haag heute, Dienstag, Vormittag, gegenüber der APA betonte, sei die Erhöhung “dringend notwendig gewesen”, für das eigene Haus rechnet sie mit “einem ansprechenden Betrag”. In die Diskussionen geht sie mit einer Wunschsumme von 1,8 Millionen Euro.

Die “stürmische Zeichensetzung”, die sich MAK-Direktor Peter Noever “in Zeiten der ökonomischen aber auch geistigen Krise” gewünscht hätte, sieht er in den Erhöhungen noch nicht gegeben. “Ich finde alles positiv, was sich bewegt, man darf aber nicht vergessen, dass das Budget der Museen insgesamt saniert werden muss.” Jedes der Häuser habe durch die fehlende Indexanpassung der Basissubvention ein Loch – im MAK mittlerweile in der Höhe von 2,5 Millionen Euro. “Diese Reparatur wird sich so nicht ausgehen.” Vor allem im Bereich des Ankaufs sei man “weit weg von dem, was dringend notwendig wäre” um vor allem in der Kunstproduktion “ein Commitment der Kulturnation” zu zeigen.

Komplimente für das Verhandlungsgeschick von Kulturministerin Claudia Schmied (S) gab es von Johanna Rachinger, Direktorin der Österreichischen Nationalbibliothek gegenüber der APA: “In Zeiten wie diesen höhere Budgets zu lukrieren ist aufgrund der Wirtschaftskrise sehr erfreulich.” Für den eigenen Bedarf habe man “eine konkrete Summe genannt”, die nun auch realistisch aussehe. Einen großen Vorbehalt hat Rachinger allerdings, solange es keine Zusage für den Bau des neuen Bücherspeichers gebe. “Das muss wirklich auf Platz eins stehen. Wir per Gesetz verpflichtet, die Bücher zu sammeln und wir wissen bald einfach nicht mehr, wo wir sie hingeben sollen.”

Laut Kulturministerium sollen “weitere Investitionen in kulturelle Infrastrukturmaßnahmen über konjunkturbelebende Kulturmittel erreicht werden”. Diese seien aber noch Gegenstand von Verhandlungen.

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