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Künstliche Intelligenz unterstützt Brustkrebs-OPs in Feldkirch

©VLKH; APA
LKH Feldkirch beteiligt sich als einziges Spital in Österreich an internationaler Studie zur präziseren Tumorentfernung.

In Vorarlberg wird jede dritte Krebserkrankung bei Frauen als Brustkrebs diagnostiziert. Am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch behandelt das zertifizierte Brustzentrum jährlich rund 165 Patientinnen mit einer entsprechenden Erstdiagnose. Nun beteiligt sich die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an einer internationalen Studie, die eine neue, KI-gestützte Methode zur brusterhaltenden Operation erprobt.

Weltweite Studie, lokaler Fortschritt

Als einziges Spital in Österreich nimmt das LKH Feldkirch an der weltweit angelegten Untersuchung teil. Die ersten beiden Eingriffe wurden bereits erfolgreich durchgeführt. Ziel der Methode ist es, den Tumor mit maximaler Präzision zu entfernen und gleichzeitig so viel gesundes Gewebe wie möglich zu erhalten.

Die Grundlage bildet eine Magnetresonanztomographie (MRT), deren Bilder an ein Referenzzentrum in Belgien übermittelt werden. Dort wird mittels künstlicher Intelligenz ein dreidimensionales Modell des Tumors erstellt. Dieses Modell enthält eine spezielle Drahtmarkierung, die sowohl das Zentrum des Karzinoms als auch die notwendigen Resektionsgrenzen kennzeichnet.

3D-Modell im Operationssaal

Das gefertigte 3D-Modell wird steril in den OP gebracht und dient als exakte Orientierungshilfe. Laut Angaben des LKH zeigt die Methode auch Vorstufen des Karzinoms, die in klassischen Untersuchungen wie Mammographie oder Ultraschall nicht erkennbar sind. Dadurch soll die Notwendigkeit von Nachoperationen reduziert und der Eingriff insgesamt schonender gestaltet werden.

Teamwork ermöglicht Teilnahme an weltweiter Studie zu brusterhaltender OP-Methode. ©VLKH

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie ist ein nicht tastbarer Tumor in der Brust. Ausgenommen sind derzeit Patientinnen mit multilokulären Karzinomen. Neben dem Brustzentrum sind auch die Abteilungen für Radiologie und Pathologie sowie speziell ausgebildete Studienkoordinatorinnen eingebunden. Eine Teilnahme ist noch bis Ende 2025 möglich.

An der Studie beteiligen sich internationale Zentren wie Harvard, das MD Anderson Cancer Center in Texas sowie Kliniken in Heidelberg, Frankfurt und Zürich.

(VOL.AT)

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