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KSK Klaus droht Punktabzug

Der KSK Klaus könnte seinen Drei-Punkt-Vorsprung aus dem ersten Finale gegen den AC Wals in der Ringer-Bundesliga am grünen Tisch verlieren. Gegen den Einsatz des Ukrainers Vadim Tasoev läuft ein Protest.

Der Rekordmeister aus Salzburg ließ die „Bombe“ termingerecht zwei Tage nach dem ersten Finale, das der 39fache Meister auf eigener Matte mit 17:20 verloren hatte, platzen. Dem KSK Klaus wird vorgeworfen, Legionär Vadim Tasoev irregulär eingesetzt zu haben. Entgegen den Ligabestimmungen hat der erstmals zum Einsatz gekommene Vize-Europameister während der Ligasaison in Österreich auch an der Profiliga im Iran teilgenommen. Der technische Punktsieg (4:0) gegen den Walser Olympiastarter Radovan Valach im Freistilkampf bis 96 kg trug wesentlich zum späteren 20:17-Erfolg der Klauser bei.

Der AC Wals legte beim Rechtsausschuss der Bundesliga Protest ein. Laut Bericht in der iranischen Zeitung „Khabar-e-Warzzeschi“ habe Tasoev am 13. November dieses Jahres in der Staffel von „Naft Teheran“ gegen den Ringer Schahrokh Sedaghatizadeh mit 2:0-Punkten gewonnen. Der eingebürgerte Iraner Saeid Eini, früher Athlet und nun Trainer in Wals, hat diesen Kampf im Fernsehen mitverfolgt.

Reinhard Berger, Generalsekretär des Amateurringerverbands (ÖARV): „Sollte sich der Verdacht bestätigen, würde gemäß Statuten das Ergebnis in einen 4:0-Sieg für Valach umgewandelt.” Alfred Glira, Vorsitzender des Rechtsausschusses, hat umgehend ein Fax an den iranischen Verband geschickt. „Bevor ich keine Antwort erhalten habe, wird es auch kein Urteil geben. Ich hoffe im Sinne des Ringsports, dass dies vor dem zweiten Finale in Klaus sein wird und ein Meister geehrt werden kann.“

“Sind uns keiner Schuld bewusst”
Herbert Nigsch, Pressesprecher des KSK Klaus, stellt sich dem Protest nüchtern: „Wir werden versuchen, eine sportliche Antwort auf der Matte zu geben und trotz allem den Meistertitel nach Klaus zu holen.“

VN: Wie lautet die Meinung des KSK Klaus zum Protest?
Nigsch: “Wir haben von der Sache wirklich nichts gewusst. Wie es die ÖARV-Statuten vorschreiben, haben wir vor Beginn der Saison vom ukrainischen Verband die Freigabe für den Sportler bekommen. Während fünf unserer sieben Legionäre die gesamte Ligasaison in Klaus waren, wurde mit Vadim und Roustam Adzhi die Vereinbarung getroffen, dass sie lediglich zu einzelnen Kämpfen anreisen.”

VN: Was bedeutet die neue Ausgangslage für das Finale am Samstag in Klaus?
Nigsch: “Bis dato haben wir vom Rechtsausschuss noch kein schriftliches Urteil bekommen. Somit sind alle Thesen rein spekulativ und hypothetisch. Sicher ist, dass die Mannschaft jetzt noch mehr motiviert ist und nichts unversucht lassen wird, um selbst den möglichen Fünf-Punkte-Rückstand aufzuholen.”

VN: Was ist mit Roustam Adzhi. Hat auch er in einer anderen Liga gerungen?
Nigsch:
“In einem Telefonat hat er uns versichert, dass dies nicht der Fall war. Egal wie die Sache ausgeht, der große Verlierer ist auf jeden Fall der Ringsport.”

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