Krumbach. (stp) „Moore Krumbach“ heißt das sensationelle Projekt, für das die Initiatoren auch internationale Preise einheimsen konnten. Noch liegt eine geschlossene Schneedecke auf den Mooren – trotzdem hat der „Moorfrühling“ am Sonntag offiziell begonnen.
Exklusiv und faszinierend
Im „Schulhus“ präsentierte der Allgäuer Künstler Max Schmelcher einen kleinen Auszug seines Schaffens mit Moor. Eine Ausstellung, die ebenso exklusiv wie faszinierend ist. „Mir ist kein Kollege bekannt, der sich ähnlich intensiv mit dem Werkstoff Moor beschäftigt“, meint der 55-jährige gebürtige Lindenberger stolz, dass er hier einen einzigartigen Weg beschreitet. „Gelernt“ hat er an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er 1988 die Meisterschule abschloss und seither als selbstständiger Bildhauer und Maler tätig ist. In seinem Atelier in Scheidegg arbeitet er vorwiegend an Skulpturen in Stein, Bronze, Metall und Holz – und in jüngster Zeit beschäftigt er sich intensiv mit dem Werkstoff Moor.
Ergebnis nicht planbar
Was fasziniert ihn am Werkstoff Moor? Es ist die Spannung, die Überraschungen, die in jedem Werk warten. „Bei der Trocknung entstehen in den bearbeiteten Gegenständen unterschiedliche Phasen, welche wegen ihrer Lebendigkeit nicht voraussehbar sind“, erläutert Schmelcher. Ab einem ganz bestimmten Moment verhindert die Trocknung das Vorhersehbare der Form. Sie entwickelt sich und fügt in Bilder und Skulpturen ihr natürliches Eigenleben ein. Das mystische, uralte Moor wird so in einer neuen Form lebendig, so der Künstler.
Experimente
Mit unterschiedlichen Techniken greift Max Schmelcher in den Trocknungsprozess ein. Er experimentiert mit Wasser, Feuer, Luft, Sonne und unterschiedlichsten Temperaturen – eines dieser Experimente führte er sogar bei mehr als minus zehn Grad durch und erläutert das Ergebnis, das sichtbar von jenen abweicht, die unter Einfluss von Sonne oder gar Feuer entstanden.
Porträts in Moor
Neben den „Moorbildern“ zeigt Schmelcher in Krumbach auch einen kleinen Ausschnitt seiner „Porträts in Moor“. Wie hier unterschiedliche Trocknungsprozesse zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen führen, erläutert der Künstler anhand eines Beispiels: Bei gleicher Ausgangslage sind die beiden Moorporträts durch unterschiedliche Trocknung deutlich unterschiedlich große Endprodukte geworden.
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