Krueger als Schlüsselfigur

Man sah die beiden an einem Tisch in der Köln-Arena tuscheln. Ralph Krueger und Uwe Krupp steckten bei der Eishockey-WM die Köpfe so eng zusammen, dass klar war: der ehemalige Schweizer Teamtrainer und der aktuelle DEB-Coach dürften mehr als nur über das Wetter geplaudert haben. Ex-VEU-Coach Krueger ist die Schlüsselfigur in der Viertelfinal-Partie zwischen Deutschland und der Schweiz heute in Mannheim. Vier Gründe, warum Krueger den Deutschen näher steht, als den “Eisgenossen“.

Sohn Justin. Kruegers Filius spielt seine erste WM für Deutschland. “Die Schweizer sind wie meine Kinder für mich“, sagt der 50-Jährige. “Aber in erster Linie unterstütze ich hier bei der WM meinen Sohn Justin.“

Kumpel Krupp. Krueger und Krupp kennen sich aus gemeinsamen Tagen in Deutschland und in der Nationalmannschaft. Torjäger Krueger und Verteidiger Krupp teilten sich bei der WM 1986 in Moskau ein Hotelzimmer.

Schweizer Präsident. Philippe Gaydoul, der neue starke Mann im Schweizer Eishockey, ist ein Alphatier. Wie Krueger. Die beiden hatten von Beginn an das Heu nicht auf der gleichen Bühne. Gaydoul ignorierte Kruegers Leistungen, servierte ihn nach den Winterspielen kommentarlos ab.

Neuer Job. Krueger ist erster Favorit auf die Nachfolge von Uwe Krupp als deutscher Bundestrainer. Den ehemaligen NHL-Verteidiger zieht es zurück nach Nordamerika – weil seine Frau Valerie an Krebs erkrankt ist und zudem eine Aufgabe in der Organisation seines Exklubs Colorado Avalanche wartet. Krueger, der Angebote der russischen KHL-Klubs St. Petersburg und Jaroslawl abgelehnt hat, kann es nur zum Vorteil gereichen, wenn er beim DEB-Team bereits jetzt Vorleistungen einbringt.