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Kroatiens Ex-Premier Sanader: Rückkehr in Politik

Grund: Schlechtes Abschneiden bei Präsidentenwahl
Grund: Schlechtes Abschneiden bei Präsidentenwahl ©APA (Archiv/epa)
Der kroatische Ex-Ministerpräsident Sanader hat am Sonntag seine Rückkehr in die Politik angekündigt. Er wolle sich mehr in der Partei engagieren und seine Rolle als Ehrenpräsident der Regierungspartei, der "Kroatischem demokratischem Gemeinschaft" (HDZ), vollständig erfüllen, erklärte Sanader in Zagreb. Er bestritt, dass seine Rückkehr mit der Affäre um die Hypo-Alpe-Adria-Bank zusammenhängt.

Medien in Deutschland hatten ihn als “politischen Paten” beschrieben, der ermöglicht habe, dass die BayernLB die Hypo-Bank übernehmen konnte. Die Hypo, die auf dem Balkan und besonders in Kroatien zwielichtige Geschäfte gemacht haben soll, wurde inzwischen vom österreichischen Staat übernommen.

Sanader stand von 2003 bis 2009 an der Spitze der kroatischen Regierung und der HDZ. Über die Gründe für seinen überraschenden Rücktritt Anfang Juli 2009 wird immer noch gerätselt. Sanader nannte die fehlende Unterstützung der EU-Staaten im Grenzstreit mit Slowenien als Grund, was Spekulationen nährte, Brüssel habe ihn wegen seiner unnachgiebigen Haltung im Konflikt mit Ljubljana zum Rücktritt gedrängt. Sanader schlug Jadranka Kosor als seine Nachfolgerin und Andrija Hebrang als Präsidentenkandidaten vor.

Das schlechte Ergebnis Hebrangs bei den Präsidentenwahlen begründete Sanader mit einem “Defizit in der Parteiführung”. Im ersten Durchgang der Präsidentenwahlen erhielt Hebrang nur 12,04 Prozent der Stimmen und wurde dritter. Sanader bewertete das Wahlergebnis Hebrangs als schlimmstes HDZ-Ergebnis aller Zeiten auf nationaler Ebene.

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