AA

Kroatien: Kooperation mit UNO-Tribunal

Kroatien kooperiert vollständig mit dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Dies erklärte Chefanklägerin Carla Del Ponte am Montag in Luxemburg.

In dem Bericht, welcher der APA vorliegt, heißt es: „Ich kann sagen, dass Kroatien seit einigen Wochen mit uns voll kooperiert und alles tut, um Ante Gotovina ausfindig zu machen und zu verhaften. Wenn Kroatien mit der selben Entschlossenheit und Intensität weiter arbeitet, bin ich zuversichtlich, dass er bald nach Den Haag überstellt werden kann.“ Brüssel hatte die geplanten Beitrittsgespräche mit Kroatien im März ausgesetzt.

Sie warf Kroatien vor, der Forderung Del Pontes nach Festnahme und Auslieferung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Gotovina nicht nachgekommen zu sein. Damit sei die Forderung nach einer vollen Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal nicht gegeben gewesen. Der positive Bericht von Del Ponte galt als entscheidend für die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit Zagreb.

Reaktion des kroatischen Präsidenten

Kroatien könne nun mit einem EU-Beitritt bis zum Jahr 2008 kalkulieren. Dies sagte der kroatische Präsident Stjepan (Stipe) Mesic, nachdem die Chefanklägerin des UNO-Kriegsverbrechertribunals, Carla del Ponte, am Montagnachmittag Zagreb eine vollständige Kooperation mit dem Haager Gericht bescheinigte, laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Hina. Mesic sprach von „guten Nachrichten“, stieg aber gleichzeitig auf die „Euphorie-Bremse“: „Weil vor uns noch viel Arbeit wartet, die wir erledigen müssen, um unseren Bürgern eine qualitativere Zukunft zu sichern“, sagte Mesic.

Unmittelbar zuvor hatte Del Ponte erklärt, dass Zagreb alles unternehme, um den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ante Gotovina ausfindig zu machen und festzunehmen. Die EU hatte die geplanten Beitrittsgespräche mit Zagreb im März ausgesetzt, weil der Forderung Del Pontes nach Festnahme und Auslieferung von Gotovina nicht nachgekommen wurde.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • Kroatien: Kooperation mit UNO-Tribunal