Frankreichs Rechnungshof prangert "erhebliche Verzögerungen bei der Anpassung der technischen Anlagen (im Louvre) an die geltenden Normen" an, wie es in einem noch unveröffentlichten Bericht heißt, aus dem unter anderem der Sender LCI zitierte. "Aufgrund der anhaltenden Verschiebung des Masterplans zur Modernisierung der Sicherheitsausrüstung erfolgt die Installation von Kameras im Wesentlichen nur im Rahmen von Umbauarbeiten in den Sälen", heißt es in dem Bericht zur Sicherheitsausstattung des Louvre, der rund 35.000 Kunstwerke auf 73.000 Quadratmetern Fläche beherbergt.
Zu wenig Investitionen in Sicherheit
Nur ein Drittel der Ausstellungssäle verfügt laut Rechnungshof über eine Kameraüberwachung - und "die bereitgestellten Mittel sind im Hinblick auf den geschätzten Bedarf gering". Dabei hätten "mehrere Vorfälle in jüngster Zeit, bei denen die Kunstwerke gefährdet waren, der Museumsleitung bewusst gemacht, dass in den vergangenen Jahren zu wenig investiert wurde". Die Direktorin des Louvre hatte nach dem Einbruch am Sonntag erklärt, dass sie nach der Übernahme ihres Postens im Jahr 2021 auf bessere Sicherheitsvorkehrungen gepocht habe.
Täter kamen über den Balkon
Der aufsehenerregende Diebstahl aus der Herzkammer des französischen Kulturbetriebs machte weltweit Schlagzeilen. Vier maskierte Täter hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen Lkw mit einer Hebebühne neben dem Museum geparkt. Während zwei von ihnen auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum. Die Diebe brachen zwei Vitrinen auf, nahmen acht kostbare Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen an sich - darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen - und entkamen mit ihrer Beute.
Am Sonntag und Montag blieb das als Touristenmagnet bekannte Museum wegen der Ermittlungen geschlossen.
(APA/dpa)
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