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Kritik an der Legionärs-Flut

Vor dem Auftakt der T-Mobile-Bundesliga haben die zehn Vereine erneut an die hundert Legionäre unter Vertrag. Die Vereinigung übt Kritik wegen der Legionärs-Flut und führt SW Bregenz als schlechtes Beispiel an.

Lautstark angekündigte Maßnahmen der Bundesliga wie etwa die Erhöhung des Österreicher-Topfes hätten ihre Wirkung schon vor dem Ankick verfehlt, kritisierte die Vereinigung der Fußballer (VdF). VdF-Vorsitzender Gernot Zirngast macht eine gewisse Lethargie im Österreichischen Fußball-Bund aus. „Der ÖFB hat sich die Bundesliga komplett aus der Hand nehmen lassen und schaut dem dortigen Treiben tatenlos zu. Während sogar in großen Ligen wie Italien erneut über eine Legionärsreduktion um 50 Prozent diskutiert wird, kaufen Österreichs Klubs trotz der angespannten Finanzlage weiter vornehmlich im Ausland ein”, sagt Zirngast.

Als Beispiel für diese Tendenz führt der Ex-Fußballer SW Bregenz an. „Der Klub hat eine Lizenz ohne Auflagen bekommen, obwohl Spieler wie Berchtold oder Hlinka wegen ausstehender Gehälter aus ihren Verträgen austraten. Und in diesem Sommer holte der Verein bis dato dreizehn neue Spieler, darunter eine Vielzahl an Legionären”, heißt es in der VdF-Aussendung. Im Frühjahr waren in der T-Mobile-Bundesliga insgesamt 101 „Fremdarbeiter” beschäftigt!

Derzeit liege man knapp darunter. Nach Ansicht der VdF ist die aktuelle Zahl eine geschönte Zahl, weil Aufsteiger Wacker Tirol im Gegensatz zu Absteiger FC Kärnten momentan nur fünf Legionäre im Kader habe. Vor allem im Sturm sieht die VdF die Situation für Teamchef Hans Krankl dramatisch. Nach aktuellem Stand würden die zwanzig Angreifer-Positionen mit vier bis fünf Österreichern besetzt.

Für die Spielergewerkschaft sind aber nicht nur der ÖFB und die Bundesliga, sondern auch die Politik und Sport-Staatssekretär Karl Schweitzer gefordert. „Die öffentliche Hand finanziert die EM-Stadion und zahlt auch Millionen für diverse Projekte wie die Challenge 2008. Doch Schweitzer kann nicht kontrollieren, was mit dem Geld passiert “, so Zirngast. Nahezu unverschämt wirke in diesem Zusammenhang die Forderung vieler Klubs, die Politik möge trotz der verfehlten Nachwuchs-Politik auch noch die vereinseigenen Nachwuchsakademien finanziell unterstützen.

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