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Krisengespräche in Honduras auf Dienstag vertagt

Gestürzter Staatschef Zelaya
Gestürzter Staatschef Zelaya ©APA (epa/Archiv)
Bei den Gesprächen über die Beilegung der honduranischen Staatskrise zeichnet sich weiterhin keine Einigung ab. Die Repräsentanten des gestürzten Staatschefs Zelaya und des Interims-Präsidenten Micheletti setzten am Samstag ihre Gespräche für drei Tage aus. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen wollten beide Seiten erst am Dienstag wieder miteinander reden.

Es sei zwar eine Reihe von Punkten besprochen worden, hieß es. Doch seien die entscheidenden Fragen, die Installierung einer Regierung der nationalen Einheit unter Zelaya und die Amnestie für Vergehen im Zusammenhang mit der Krise, nicht zur Sprache gekommen.

Nach wie vor lehnt Micheletti die Rückkehr seines Kontrahenten an die Macht ab und will ihn wegen Verfassungsbruchs vor Gericht stellen. Die Delegationen wollen die kommenden Tage nutzen, um ihre Positionen in den zentralen Fragen zu formulieren, hieß es in Medienberichten. Zelaya, der in der brasilianischen Botschaft Zuflucht gefunden hat, forderte zu Beginn der Woche ultimativ, bis zum 15. Oktober wieder ins Präsidentenamt eingesetzt zu werden.

Zelaya war am 28. Juni gestürzt und außer Landes gebracht worden. Am 21. September gelang es ihm, heimlich nach Honduras zurückzukehren. Micheletti hatte von Außenministern der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) am Mittwoch noch einmal klar gemacht, dass ein Wiedereinzug Zelayas ins Präsidentenamt nicht infrage komme. Allerdings signalisierte er Bereitschaft auf Amtsverzicht, wenn auch sein Widersacher auf die Präsidentschaft verzichten und damit den Weg für eine Lösung freimachen sollte.

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