Als Hauptgründe nannte der Leiter der Bamberger Forschungsstelle für Automobilwirtschaft eine gnadenlose Überproduktion und eine falsche Modellpolitik, insbesondere bei Opel. Meinig sprach sich am Donnerstag in einer Mitteilung gegen staatliche Hilfen für die Tochter von General Motors aus. “Das ist nicht die gewollte Systematik unseres Wirtschaftssystems, dass Gewinne privatisiert werden und Verluste sozialisiert werden. Das kann nicht sein”, kommentierte Meinig die aktuelle Situation in der Automobilbranche.
Für das kommende Jahr erwartet Meinig einen massiven Absturz der Branche, der auch die 20.000 fabrikatsgebundenen Händler und die Zulieferindustrie betreffen werde. Meinig warf der Industrie vor, nicht die richtigen Fahrzeuge anzubieten. Niedriger Verbrauch spiele für die Kunden inzwischen eine große Rolle. Die Unsicherheit der Käufer werde durch die Politik noch verstärkt, betonte der Experte. So gebe es noch immer keine Klarheit über die künftige Gestaltung der Kfz-Steuer.
Meinig zeigte sich erstaunt, dass der Opel-Betriebsrat die Lage des Autobauers beschönige. Die Mängelliste der Rüsselsheimer führe weit über die durch die Schieflage von General Motors verursachten Finanzprobleme hinaus. “Opel hat massive Innovationsdefizite, demotivierte Zulieferer und unzufriedene Händler, darüber hinaus ein immer schlechter werdendes Image und keine loyalen Kunden”, betonter der Automobilforscher. Dank der falschen Modellpolitik sei der Opel-Marktanteil in Deutschland binnen 15 Jahren von 17 auf 7 Prozent gesunken. Mit 28 Prozent sei die Markentreue der Opel-Fahrer verheerend. Bei BMW und Audi liege sie dreimal so hoch.
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