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Krise bremst Lkw-Transit

Die Wirtschaftskrise drückt auch auf die Mauteinnahmen der staatlichen heimischen Autobahnholding Asfinag. Wegen des Rückgangs beim Gütertransport – sprich Lkw-Verkehr – gingen die Abgaben im Jänner im Vergleich zum Vorjahr um 19,4 Prozent (bereinigt um Feiertagseffekte rund 15 Prozent) zurück, hieß auf APA-Anfrage am Dienstag aus der Asfinag. Im Schnitt der vergangenen drei Monate betrug das Minus knapp 12 Prozent.

Im Gesamtjahr 2008 lagen die Mauterlöse der Asfinag nach vorläufigen Zahlen mit insgesamt 1,515 Mrd. dennoch über dem Vorjahreswert von 1,44 Mrd. Euro. Aus der Lkw-Maut hat der Autobahnfinanzierer im vergangene Jahr 1,062 Mrd. Euro (2007: 984 Mio. Euro) eingenommen, die Maut auf Sondermautstrecken brachte 118 Mio. Euro, die Einnahmen aus dem Verkauf der Autobahn-Vignette 335 (322) Mio. Euro.

Eine Prognose für 2009 wollte die Asfinag nicht abgeben. Sollte sich die Krise verfestigen, werde man die Erwartungen bei Zeiten korrigieren, sagte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl.

Die geringere Nachfrage nach Transportleistungen führt indes im heimischen Frächtergewerbe bereits zu weiteren Kündigungen. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichten, hat das in Lambach ansässige Transportunternehmen Gartner 200 seiner 920 Fahrer per Frühwarnsystem beim AMS zur Kündigung angemeldet.

Der Verkehrsclub Österreich fordert für die morgige Abstimmung im Verkehrsausschuss des EU-Parlaments über die künftige Lkw-Maut in der EU jedenfalls die Weichen so zu stellen, “dass in Zukunft mehr Güter auf der Schiene transportiert werden”. Auch wenn der Lkw-Transit wegen der Krise jetzt zurückgehe, drohe im nächsten Aufschwung wieder eine Laster-Lawine. Zwischen 1995 und 2006 hat der Schwerverkehr in Österreich um 47,9 Prozent zugelegt – das viertgrößte Plus in der EU. Nur in Irland, Spanien und Luxemburg stieg die Zahl der schweren “Brummer” noch stärker. Im Entwurf der EU-Kommission sei wieder nur ein Bruchteil der Umwelt- und Gesundheitskosten in die Maut-Berechnung einbezogen, die der Lkw-Verkehr verursacht. Dementsprechend wichtig sei die Entscheidung im Verkehrsausschuss. Nach Berechnungen des VCÖ sind die sogenannten “externen Kosten” des Schwerverkehrs 17 Mal so hoch wie die der Bahn, konkret 153 Euro pro 1.000 Tonnenkilometer.

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