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Krise belastet Athener Börse

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Die zunehmenden Sorgen um die hohe Staatsverschuldung Griechenlands haben auch die Athener Börse unter Druck gebracht.

Seit Jahresbeginn haben griechische Aktien im Vergleich zu europäischen Aktien deutlich stärkere Kurseinbußen erlitten. Während der Athener Leitindex Athex20 in diesem Zeitraum um rund 17 Prozent verlor, gab der EuroStoxx50 nur um rund 10 Prozent nach. Der Dow Jones Industrial der New Yorker Börse verlor im selben Zeitraum sogar nur 5 Prozent.

In der letzten Woche haben Spekulationen auf EU-Hilfen an der Athener Börse wieder für eine leichte Erholung gesorgt. Heute liegt der Athex20 bei 924 Punkten, ein Minus von 1,4 Prozent gegenüber dem letzten Handelstag.

Für die Fondsmanager von Fidelity International scheint der Pessimismus hinsichtlich Griechenland jedoch übertrieben. “Die europäischen Aktienmärkte sollten mittel- bis langfristig nicht unter der Schwäche des Landes leiden”, so Fondsmanagerin Alexandra Hartmann in einer aktuellen Einschätzung des europäischen Aktienmarktes. Auch wenn Griechenland in den kommenden Wochen weiter im Mittelpunkt stehen werde, sollten positive Konjunktur- und Unternehmensnachrichten in Europa wieder stärker in den Vordergrund rücken.

Die Griechenland-Krise ändere nichts am Kurspotenzial europäischer Aktien, so Hartmann. Bei vielen europäischen Unternehmen ortet die Expertin Wachstumschancen, die Gewinne dürften 2010 allerdings nicht rasant steigen. In Summe rechnet die Expertin noch mit moderaten Kursanstiegen, die Bewertungen seien trotz der Kursanstiege in den letzten Monaten noch immer angemessen.

Favorisiert werden Unternehmen mit starker Marktposition, da diese über Preismacht verfügen und ihre Gewinnmargen erhöhen können. In Europa gebe es zahlreiche solcher Unternehmen, etwa jene, die sich im Automobilsektor oder in der Energieversorgung auf die CO2-Reduzierung fokussieren, so Hartmann.

2010 werde es kein global getriebenes Wachstum mehr geben, so Hartmann. Jede Firma müsse individuelle Anstrengungen unternehmen, um ihr Ergebnis zu verbessern. Die staatlichen Hilfen dürften nach und nach zurückgefahren werden. Es werde sich dann zeigen, welche Unternehmen als Gewinner oder Verlierer aus der Krise hervorgehen. Entscheidend werden Marktstellung, Preismacht und Kostenstruktur sein.

Für den privaten Konsum befürchtet die Fondsmanagerin einen Dämpfer. Das Thema Überschuldung treffe europäischen Konsumenten zwar nicht so massiv wie die US-amerikanischen, aber die Staaten müssen ihre Verschuldung wieder abbauen, was zu einigen direkten oder indirekten Steuern führen könnte.

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