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Kreditvergabe wird restriktiver

Jungunternehmer haben mit der Finanzierungssituation zu kämpfen.
Jungunternehmer haben mit der Finanzierungssituation zu kämpfen. ©BilderBox
Wien, Schwarzach - Jungunternehmer sind optimistisch. Finanzierungssituation drückt aber auf Stimmung.

Die Stimmung unter Österreichs Jungunternehmern ist trotz Schuldenkrise optimistischer als noch zu Jahresbeginn. Dennoch geben sie sich bei Investitionen vorsichtig und abwartend. Das geht aus der aktuellen Jungunternehmer-Umfrage der Jungen Wirtschaft Österreich hervor.Auch für Vorarlberg sieht JW-Geschäftsführer Marco Tittler eine optimistische Grundhaltung. Schon zu Jahresanfang, bei der letzten vorarlbergweiten Umfrage waren die jungen Unternehmer deutlich optimistischer als im Österreichschnitt. 92 Prozent der Befragten berichteten von einem positiven Geschäftsverlauf. Und auch der Blick auf die Ertragslage und die Investitionsbereitschaft waren sehr erfreulich.

Finanzierung schwieriger

Dennoch drückt die Finanzierungssituation auf die Stimmung. Denn es wird laut Junge Wirtschaft gerade für junge Unternehmer zunehmend schwieriger, Fremdkapital von Banken zu bekommen. Ein österreichweiter Trend, der auch vor den Vorarlberger Jungunternehmern nicht Halt mache. Durch Basel III ist der Finanzierungsaufwand für Banken gestiegen, und Jungunternehmer haben ein hohes Risikogewicht. Das mache es für sie schwieriger, an Kredite zu kommen. Dazu kommt, dass immer mehr junge Unternehmer sich im Bereich Information und Consulting selbstständig machen. „Das Problem dabei ist, dass diese Unternehmer, anders als ein Tischler mit seinen Maschinen, keine Sachwerte vorzuweisen haben. Die Kreditvergabe ist restriktiver geworden“, so Tittler. Wichtig sei es deshalb, die Unternehmer besser darauf vorzubereiten, das heißt, sie vor allem beim Erstellen ihres Businessplans optimal zu unterstützen.

Kreditklemme wäre Bremse

Allerdings, so Tittler, sei es außerhalb Vorarlbergs schwieriger. „Durch unsere Situation mit den Regionalbanken ist es etwas einfacher, da ist die Ebene persönlicher“, erklärt Tittler. Während der Wirtschaftskrise habe es keine Kreditklemme gegeben. Nun müsse man schauen, dass es jetzt auch keine gibt. „Das wäre eine Wachstumsbremse, die wir nicht brauchen können.“ Wichtig sei es auch, die Jungunternehmer besser in ihrem Wachstum zu unterstützen. Deshalb sei man gerade mit dem Land dabei, eine Förderung für Ein-Personen-Unternehmen für die Einstellung des ersten Mitarbeiters zu entwickeln. „Es gibt zwar eine Förderung. Die ist allerdings daran gekoppelt, eine als arbeitslos vermerkte Person einzustellen. Das ist nicht der richtige Ansatz. Jeder Unternehmer sollte den für ihn besten Mitarbeiter einstellen können“, betont Tittler. Die Signale seitens des Landes dazu seien positiv.

Auch die GmbH-Gründung müsse vereinfacht werden. Dazu fordert die Junge Wirtschaft die Lockerung der Notariatsaktspflicht für den GmbH-Vertrag sowie die Abschaffung der Veröffentlichungspflicht in der Wiener Zeitung.

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