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Kreditkartenbetrug: Bande richtete 50 Millionen Euro Schaden an

Eine bulgarische Bande von Betrügern hat durch das Kopieren von mehr als 15.000 Kreditkarten einen Schaden von mindestens 50 Millionen Euro angerichtet.
Bei einer konzertierten Aktion unter dem Codenamen “Night Clone” in mehreren Ländern wurden am 6. Juli 59 Verdächtige festgenommen, darunter die mutmaßlichen Drahtzieher. Das gab Europol am Dienstag in einer Aussendung bekannt.

Die Gruppierung war darauf spezialisiert, auf den Magnetstreifen der Kreditkarten gespeicherte Daten auszulesen, indem sie bei Geldausgabeautomaten oder -terminals illegal Vorrichtungen installierten. Mit Hilfe dieses sogenannten Skimmings wurden neue Karten hergestellt und überwiegend in Ländern außerhalb der EU zu verwenden, in denen beim Bezahlen kein PIN-Code erforderlich ist. Genannt wurden die USA und Afrika.

Internationale Bande

45 der 59 Verdächtigen wurden in Bulgarien gefasst, neun in Italien, je zwei in Spanien und den USA sowie einer in Polen. Der Aktion waren monatelange, von Europol koordinierte Ermittlungen vorausgegangen, die in Italien ihren Ausgang genommen hatten. Federführend war dort die Staatsanwaltschaft in der apulischen Stadt Trani. Bei der Aktion handelte es sich um eine der größten gegen Kreditkartenbetrüger in den vergangenen Jahren, hieß es bei Europol.

Europol-Direktor Rob Wainwright wies auf das Problem der Magnetstreifen auf Kreditkarten hin: Solange es diese gebe, sei Skimming möglich. Und Kreditkartenbetrug ist einer der lukrativsten Zweige der organisierten Kriminalität: 2009 wurde in der EU ein Schaden von 1,5 Milliarden Euro angerichtet.

APA

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