Krebsbehandlung der Zukunft: Neue KI-Strahlentherapie startet am LKH Feldkirch

Mit einer Technologiepremiere startet das LKH Feldkirch in eine neue Ära der Krebstherapie: Erstmals in Österreich wird eine KI-gestützte Strahlentherapie eingesetzt, die Tumore in Echtzeit präziser bekämpft und Patienten spürbar entlastet.
Weltpremiere
Nach der Weltpremiere Anfang 2025 in Berlin basiert der innovative Ansatz auf dem Linearbeschleuniger „Elekta Evo“ in Kombination mit einem KI-unterstützten CT-System. Ziel ist eine noch präzisere Tumorbekämpfung bei gleichzeitiger Schonung gesunden Gewebes.
Echtzeit-Anpassung der Strahlentherapie
Die neue Technologie basiert auf dem Linearbeschleuniger „Elekta Evo“ in Kombination mit einem KI-unterstützten CT-System. Dieses ermöglicht eine sogenannte „adaptive Strahlentherapie“: Der Bestrahlungsplan wird bei jeder Sitzung in Echtzeit an Veränderungen im Körper angepasst.

„Adaptive Bestrahlung bedeutet, dass wir direkt auf Veränderungen von Tumoren und umliegenden Organen reagieren können“, erklärte Medizinphysikerin Eva Partoll, MSc, vom Institut für Medizinische Physik am LKH Feldkirch. Ziel sei es, den Sicherheitssaum – also das mitbestrahlte gesunde Gewebe – so klein wie möglich zu halten.
Weniger Nebenwirkungen, bessere Heilungschancen
Das Team um Primar Univ.-Doz. Dr. Alexander de Vries erwartet eine spürbare Reduktion von Nebenwirkungen sowie eine Verbesserung der Heilungschancen. Insbesondere Patient:innen mit Prostatakarzinom werden zunächst von der neuen Technologie profitieren. Mittelfristig soll die Behandlung auf weitere Tumorarten ausgeweitet werden.

Insbesondere Patient:innen mit Prostatakarzinom werden als Erste von der neuen Technik profitieren. Zunächst konzentriert sich der Einsatz auf den Beckenbereich, mittelfristig sollen alle Tumorpatient:innen Zugang zu dieser fortschrittlichen Behandlung erhalten.
KI im laufenden Therapieprozess
Neu ist, dass Künstliche Intelligenz nun nicht mehr nur bei der Planung, sondern auch während der Behandlung selbst eingesetzt wird. „Die KI kann Veränderungen sofort erkennen und ermöglicht es, den Bestrahlungsplan noch während der Sitzung zu aktualisieren“, so Partoll.

Bisher mussten solche Anpassungen aufwendig offline berechnet und am Folgetag umgesetzt werden. Dank der neuen Technologie dauert die Anpassung künftig nur noch wenige Minuten, Patient:innen können direkt im Behandlungsraum bleiben.
Kürzere Behandlungsdauer und bessere Lebensqualität
Der neue Ansatz führt dazu, dass sich die gesamte Therapiedauer verkürzen könnte, auch wenn einzelne Sitzungen etwas länger dauern. Das Behandlungsteam sieht darin klare Vorteile: „Unsere Patient:innen werden durch die präzisere Strahlentherapie spürbar entlastet“, betont Primar Dr. de Vries.

Eine tägliche Optimierung könnte zudem ermöglichen, die Dosis im Tumorbereich sicher zu erhöhen – was die Heilungschancen weiter steigern könnte, ohne gesundes Gewebe unnötig zu belasten.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit gestärkt
Auch für das medizinische Personal bringt die neue Technologie Vorteile. Medizinphysik, Medizintechnik, Radiologietechnologie sowie ärztliches und pflegerisches Personal arbeiten noch enger zusammen, um eine individuell angepasste Behandlung sicherzustellen.
Trotz aller technischen Fortschritte bleibt laut dem Feldkircher Team der menschliche Faktor entscheidend: „KI unterstützt uns. Die Verantwortung und letztendliche Entscheidung bleiben aber immer beim medizinischen Fachpersonal“, unterstrich Partoll.
Zahlen und Fakten zur neuen Strahlentherapie am LKH Feldkirch:
- Technologie: Linearbeschleuniger „Elekta Evo“ mit KI-unterstütztem CT
- Start: 30. April 2025
- Erste Patientengruppe: Männer mit Prostatakarzinom
- Vorteile:
- Echtzeit-Anpassung der Bestrahlung
- Reduktion von Nebenwirkungen
- Verkürzung der Behandlungsdauer
- Schonung von gesundem Gewebe
- Erhöhung der Heilungschancen durch präzisere Dosisanpassung
Adaptive Strahlentherapie passt den Bestrahlungsplan bei jeder Sitzung in Echtzeit an Veränderungen im Körper an.
Welche Technologie wird am LKH Feldkirch eingesetzt?
Am LKH Feldkirch kommt der Linearbeschleuniger „Elekta Evo“ in Kombination mit einem KI-unterstützten CT-System zum Einsatz.
Welche Patient:innen profitieren zuerst?
Zunächst wird die neue Technologie bei Männern mit Prostatakarzinom eingesetzt.
Wann startet die neue Strahlentherapie?
Die neue KI-gestützte Strahlentherapie beginnt am 30. April 2025 am LKH Feldkirch.
Welche Vorteile bringt die neue Technologie?
Die Behandlung wird präziser, Nebenwirkungen werden reduziert und die Heilungschancen verbessert.
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(VOL.AT)
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