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Kranker ging mit Messer auf einen 75-Jährigen los

Das Opfer wurde schwer verletzt
Das Opfer wurde schwer verletzt ©VOL.AT/Rauch
Feldkirch - Rentner wurde schwer verletzt. Psychisch kranker 23-Jähriger wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.
Mann in Alberschwende niedergestochen

Unter dem Einfluss einer psychischen Krankheit hat der 23-Jährige am 23. Juli 2015 in Alberschwende einen 75-jährigen Mann mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Dafür wurde der paranoid-schizophrene Betroffene gestern am Landesgericht Feldkirch in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Verena Marschnig ist rechtskräftig.

Schuldunfähig

Der unter Wahnvorstellungen leidende 23-Jährige war nach Ansicht des Gerichts zur Tatzeit zurechnungsunfähig und damit schuldunfähig. Deshalb konnte der Unbescholtene nicht bestraft werden. Er ist laut Urteil aber psychisch krank und gefährlich. Deshalb erfolgte die Einweisung in eine geschlossene Anstalt. Daraus entlassen wird er erst dann werden, wenn ihn Ärzte nicht mehr für gefährlich halten.

Wäre der Täter psychisch gesund und damit schuldfähig gewesen, wäre er wegen des Verbrechens der absichtlich schweren Körperverletzung zu bestrafen gewesen. Dafür beträgt der seit 1. Jänner 2016 erhöhte Strafrahmen ein bis zehn Jahre Gefängnis.

Schnittverletzungen

Der paranoide und schizophrene 23-Jährige war ohne ersichtlichen Grund am Tattag bei einer Bushaltestelle im Zentrum von Alberschwende um 14.30 Uhr mit einem Messer mit einer Klingenlänge von 20 Zentimetern auf den 75-jährigen Dorfbewohner losgegangen. Der Angreifer hat dem Opfer mehrere Schnittverletzungen, aber keine Stichverletzungen zugefügt. Dem Schwerverletzten musste ein Teil eines Ohrläppchens amputiert werden.

Als der Attackierte auf dem Boden lag, schlug der junge Mann mit einem Regenschirm wuchtig auf ihn ein. Das Opfer wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen. Die erlittenen Verletzungen waren nicht lebensgefährlich. Der Attacke mit Messer und Schirm war keine verbale Auseinandersetzung vorausgegangen.

Die Polizei musste bei der Festnahme des sich wehrenden Täters Pfefferspray einsetzen. Überwältigt werden konnte er auch dank der Mithilfe eines Bregenzerwälder Lkw-Fahrers, der angehalten hatte und zu Hilfe geeilt war.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit trug Gerichtspsychiater Reinhard Haller in der gestrigen Hauptverhandlung sein Gutachten vor. Beim Prozess machte der Betroffene von seinem Recht Gebrauch, keinerlei Angaben zu machen. Der von Sandra Wehinger verteidigte Lkh-Patient war aber mit der Einweisung in eine Anstalt einverstanden.

(Quelle: NEUE/Seff Dünser)

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