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Krankenstand war für Christa ein Fremdwort

Christa Endholzer nahm nach 44 Jahren Abschied von der Dienstgeberfamilie Sperger.
Christa Endholzer nahm nach 44 Jahren Abschied von der Dienstgeberfamilie Sperger. ©Harald Hronek

Während 44 Dienstjahren im Hotel Faschina war Christa Endholzer nie im Krankenstand.

(amp) An ihrem 16. Geburtstag am 1. Juli 1966 trat die Oberösterreicherin Christa Endholzer in den Dienst der Familie Sperger im Hotel Faschina im Großen Walsertal. 44 Jahre später kehrt sie in ihre oberösterreichische Heimat als Pensionistin zurück, ohne je einen anderen Arbeitsplatz angetreten zu haben. “Ich bereue keine einzige Minute”, blickt die in der Küche, im Service, an der Theke und an der Rezeption im Hotel “Faschina” multifunktionell eingesetzte Fachfrau auf ein erfülltes Berufsleben zurück. “Christa ist bis zu ihrer letzten Minute in unserem Haus die gute Seele gewesen, der alles anvertraut werden konnte”, bestätigen Seniorchefin Herta Sperger und Juniorchefin Hilde der “Zuabagrasten” Familienanschluss. Für mich beeindruckend waren die drei Sperger-Generationen, die ich während meiner Dienstzeit hier erleben durfte, die “Seniorchefität” mit Paul und Herta, die “Hofübergabe” an Frank und Hilde sowie Hanno und jetzt wieder das Heranwachsen der beiden jungen Familiensprösslinge Hanno und Fabio. Als Nichtskifahrerin hat Christa Endholzer die Sommersaison am Faschinapass mehr als die Wintersaison geschätzt, wenngleich beide Jahreszeiten ihren Reiz haben. “Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, Loyalität gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern, Offenheit, Flexibilität und Freundlichkeit sind ihre Markenzeichen”, heißt es im letzten “Dienstzeugnis” der Familie Sperger, die sich nur ungern von ihrer treuesten Mitarbeiterin, die in den 44 Jahren keinen Krankenstand in Anspruch genommen hat, trennt. “Unsere Türen stehen für Christa immer offen”, freut man sich bei den Spergers schon auf ein Wiedersehen im Sommer, wenn Christa auf “Heidelbeer-Jagd” geht. Die Rückkehr nach Grießkirchen bringt für die Neo-Pensionistin eine neue Herausforderung. Dort muss die über 80-jährige Mutter im mittlerweile fertiggestellten Eigenheim gepflegt und umsorgt werden. Mit Reisen wird vorerst einmal nichts. Christa Endholzer hat aber noch Zukunftspläne.

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