Außerdem werden der Frau fünf Mordversuche zur Last gelegt. Die 40 Jahre alte Lucy de Berk soll laut Anklage in einem Zeitraum von fünf Jahren ihre Opfer – ältere Patienten und Kinder, darunter vier Babys – in drei Krankenhäusern der Stadt durch Überdosierungen getötet haben. Zu Beginn des Prozesses erklärte sie sich für nicht schuldig.
Die Ermittlungen gegen die Schwester hatten im September vorigen Jahres mit dem Tod von Baby Amber im Den Haager Kinderkrankenhaus begonnen. Das Kind war schwer krank. Nach einer ausführlichen Untersuchung hatten Ärzte aber keine akute Gefahr festgestellt. Dennoch starb das Kind eine Stunde später, während der Dienstzeit von Lucy de Berk. Nachforschungen erbrachten danach insgesamt 18 Verdachtsfälle gegen sie aus den Jahren 1997 bis 2001.
Nach Angaben der Justiz ging es in den meisten Fällen um Menschen, die nach Einschätzung der Ärzte nicht mehr lange zu leben hatten. Zu den Opfern gehörte auch ein 91 Jahre alter Richter des UN-Tribunals in Den Haag.
Für die de Berk zur Last gelegten Taten gibt es keine direkten Zeugen. In dem auf eine Woche terminierten Verfahren spielen nach Angaben der Anklage unter anderem Eintragungen in ein Tagebuch der Angeklagten eine Rolle. Der Ex-Prostituierten und Mutter eines 20 Jahre alten Sohnes werde in einem Gutachten auch „eine Besessenheit mit dem Tod“ nachgesagt. Nach einem Streit mit ihrer Familie soll sie 1992 ihre eigene Todesanzeige in einer Zeitung aufgegeben haben.
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