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Kostüme für die kleinen Garde-"Münsli"

Höchst - Die guten Geister im Hintergrund machen den Fasching erst zu dem, was er ist.

Was sie denn schon alles gemacht hat, fragen wir Elke Mair, Faschingskostüm-Näherin aus Höchst. Die Antwort mündet in ein Sperrfeuer von wunderbaren Erinnerungen. „Und jetzt wisst ihr wohl nicht so recht, was ich alles gemacht habe, gell?”, lacht Elke Mair, nachdem sie über Röcke, Farben, Leggins, Kostüme, Gürtel und einiges mehr in einer leidenschaftlichen Art und Weise erzählte, wie es nur jemand kann, der damit wohl etwas zu tun haben muss.

Erst der Tanz

Elke Mair hat mit Nähen zu tun. Sie näht und schneidert unter anderem die Kostüme für die Fasnatsgarde der Rhinzigüner. „Aber nur für die Gardemünsli”, wie sie schnell korrigiert. Die „Rhinzigünar-Gardemünsli” sind die kleinsten der Lustenauer Fasnatsnarren. Allesamt Mädchen, die vor allem beim Rhinzigünar-Ball das Publikum verzaubern und zu Beifallsstürmen hinreißen. Seit elf Jahren macht sie das. Und sie macht es gerne. „Weil es Kinder sind. Mich freut es, wenn sich die Kinder freuen.” Was gemacht wird, geben die Choreografinnen der Garde, Conny Bayer und Gabi Schedler, vor. „Erst wird der Tanz ausgewählt, dann die Musik und dann eben die Kleider”, erklärt die gerade erst 40 Jahre alt gewordene Höchsterin.

Erwartungsfroh

Die Entscheidung fiel heuer auf „Cats”. Also nähte Elke Mair orginelle Katzengewänder für ihre kleinen Kundschaften. „Ich mache immer zuerst drei Größen. Dann werden die Kostüme den einzelnen Mädchen angepasst.” Die zweifache Mutter genießt den ganzen Prozess vom Entstehen der Motividee bis zum Nähen der Kostüme. Der Höhepunkt kommt am Schluss. „Wenn ich mit dem Wäschekorb voll Kostüme vor die Mädchen trete und sie es kaum erwarten können, bis sie ihr Gewand in Empfang nehmen können”, spricht Elke Mair über das stets wiederkehrende große Finale ihres Engagements für die „Münsli”.

Auch „ihre Kinder”

Schneiderin war Elke Mair schon, bevor sie es überhaupt wirklich wurde. Im Kopf. „Schon als kleines Mädchen wollte ich das tun. Weil meine Mutter auch Schneiderin war. Und ich das wohl in der Muttermilch aufgenommen habe.” Sie besuchte die dreijährige Textilschule und arbeitete bis zu ihrer ersten Schwangerschaft in zwei Betrieben. Ihrem Mädchen und ihrem Bub nähte sie bis zu deren zwölftem Lebensjahr fast alles. „Von der Unterhose bis zum Skianzug.” Wobei die „Münsli” der Rhinzigünar-Garde schon längst auch „ihre Kinder” geworden sind.

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