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Kosovo: Zweifel an multi-ethnischem Konzept

Nach den Unruhen hat der Leiter der UNO- Mission im Kosovo, Harri Holkeri, am Dienstag Zweifel am bisherigen multi-ethnischen Konzept für die Provinz geäußert.

Die bisherige Konzeption sei nicht mehr haltbar, so Holkeri bei einem Besuch in Obilic, aus dem vergangene Woche alle serbischen Einwohner evakuiert werden mussten.

Er selbst habe nicht die Befugnisse, diese Konzeption abzuändern. Allerdings solle es in Beratungen mit der internationalen Staatengemeinschaft sehr schnell geschehen, ist Holkeri vom Belgrader Senders „B-92″ zitiert worden.

Vier weitere der insgesamt 24 Opfer der Ausschreitungen der vergangenen Woche im Kosovo sind indesssen am Dienstag beerdigt worden. Mehrere tausend Albaner versammelten sich auf dem Friedhof von Kosovska Mitrovica, wo die mit albanischen Nationalflaggen geschmückten Särge beigesetzt wurden. Die Trauerzeremonie verlief ohne Zwischenfälle.

Bei den Unruhen wurden mehr als 850 Zivilisten, über 55 KFOR- Soldaten und fast 100 Polizisten der Vereinten Nationen sowie einheimische Beamte verletzt. Etwa 3.600 Menschen, vorwiegend Serben und Roma, mussten aus ihren von Albanern niedergebrannten Wohnungen flüchten. 30 serbische Kirchen und Klöster sowie etwa 300 Wohnhäuser wurden nach Angaben der UNO-Mission (UNMIK) zerstört oder beschädigt.

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