Kosovo: Tote nach Protesten
Wie UNO-Polizeichef Stephen Curtis am Sonntag mitteilte, erlagen zwei Demonstranten ihren Verletzungen, die sie am Samstag bei Unruhen vor dem Parlamentsgebäude erlitten hatten. Rund 3.000 Menschen hatten dort gegen den Plan des UNO-Gesandten Martti Ahtisaari für eine überwachte Souveränität demonstriert. Der kosovo-albanische Ministerpräsident Agim Ceku sagte wegen der Unruhen eine Reise nach China ab.
Viele Demonstranten trugen Plakate mit Parolen wie Keine Verhandlung – Selbstbestimmung. Als die Menge versuchte, Regierungsgebäude zu stürmen, setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschosse ein. Curtis sagte, es sei bedauerlich, dass zwei Leben wegen eines mutwilligen Verstoßes gegen die Sicherheit von Regierungsgebäuden verloren wurden. Die Demonstranten hätten die Polizei gezwungen, defensive Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung zu ergreifen. Demonstranten hatten unter anderem ein UNO-Fahrzeug umgeworfen, als sie zu den Gebäuden vorzudringen versuchten. Vier Demonstranten wurden nach UNO-Angaben schwer verletzt, rund weitere suchten ärztliche Behandlung meist wegen Reizungen durch das Tränengas auf.
Am 21. Februar wird eine serbische Delegation zu Verhandlungen über den künftigen Status des Kosovos in Wien erwartet. Während die albanische Mehrheit in der Provinz die empfohlene weitgehende Autonomie des Kosovo als unzureichend kritisiert, gehen Serbien die Vorschläge Ahtisaaris zu weit. Am kommenden Mittwoch kommt das neue serbische Parlament zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Bereits in der ersten Debatte werde es um die Zukunft des Kosovo gehen, sagte Aleksandar Vucic von der ultranationalistischen Radikalen Partei (SRS).
Die endgültige Entscheidung über den künftigen Status der seit 1999 unter UNO-Verwaltung stehenden Provinz fällt jedoch im Weltsicherheitsrat. Der russische Präsident Wladimir Putin bekräftigte auf der Münchner Sicherheitskonferenz, Russland werde keine Lösung unterstützen, mit der nicht sowohl Serben als auch Kosovo-Albaner zufrieden seien. Niemand könne für alle anderen Völker deren Probleme lösen: Wir dürfen uns nicht aufzwingen, sagte Putin.
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