Kopftuchverbot in Schulen: Vorarlberger Lehrervertreter unterstützen Pläne der Bundesregierung
    Die Diskussion um das geplante Kopftuchverbot für Schülerinnen bis zum vollendeten 14. Lebensjahr sorgt bundesweit für Aufsehen. In Vorarlberg erhält die Initiative nun Rückenwind von den Lehrervertreterinnen und -vertretern des ÖAAB. Für sie steht fest: Das Verbot ist mehr als Symbolpolitik – es ist ein klares Zeichen für Selbstbestimmung, Gleichstellung und einen schulischen Alltag frei von religiösem oder gesellschaftlichem Druck.
"Kinder sollen ohne Zwang aufwachsen"
Barbara Röser, Obfrau der ÖAAB-Lehrer in Vorarlberg, stellt klar: "Die Schule ist ein Raum, in dem junge Menschen lernen sollen, wer sie sind – ohne äußere Beeinflussung. Ein Kopftuch in jungen Jahren kann ein Symbol für Unterordnung oder sozialen Druck sein. Genau hier muss Schule ein Zeichen setzen." Das geplante Verbot sei daher "ein wichtiges Signal für die Freiheit und Entwicklung von Mädchen", so Röser.
    Praktische Umsetzung im Fokus
Wenig hält man in der Lehrergewerkschaft jedoch von theoretischen Debatten ohne Bezug zur schulischen Realität. Vielmehr betonen Röser und ihr Stellvertreter Stephan Obwegeser die Notwendigkeit praktikabler Regelungen für die Umsetzung vor Ort. "Unsere Lehrerinnen und Lehrer stehen tagtäglich im direkten Austausch mit Schülerinnen, Eltern und Schulleitungen. Es braucht klare, verständliche Leitlinien, die auch im Klassenzimmer funktionieren", fordert Obwegeser.
Ein zentrales Anliegen sei es, dass das Bildungs- und das Familienministerium eng mit den Ländern zusammenarbeiten. "Nur so kann ein rechtssicherer und konfliktfreier Rahmen geschaffen werden, der die Schulen nicht alleine lässt", sagt Obwegeser. Die Pädagoginnen und Pädagogen bräuchten verlässliche Orientierung, gerade bei so sensiblen Themen.
Integration und Gleichstellung im Vordergrund
Die Lehrervertretung sieht im Vorstoß der Regierung eine Chance zur Stärkung von Integration und Gleichberechtigung. "Schule soll ein Ort sein, an dem alle Kinder – unabhängig von Herkunft oder religiöser Prägung – ihre Persönlichkeit frei entfalten können", sagt Röser. Der Fokus liege darauf, jungen Mädchen den nötigen Freiraum zu geben, sich ohne gesellschaftliche Erwartungen oder Zwänge zu entwickeln.
Die ÖAAB-Lehrer betonen, dass es nicht um Ausgrenzung gehe, sondern um Chancengleichheit und Schutz. Ein Ort der Bildung solle jungen Menschen ermöglichen, "sie selbst zu sein – ohne Druck von außen", so Röser abschließend.
(VOL.AT)
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