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"Kopfgeld für neue Fachkraft"

Bregenz - Jede sechste Firma in Deutschland setzt inzwischen „Kopfgelder“ aus, um für Positionen, die aus dem regulären Arbeitsmarkt nicht besetzbar sind, doch noch die geeignete Fach- oder Führungskraft zu finden.

Die deutschen Unternehmen lassen sich so eine Prämie bis mehrere Tausend Euro pro gesuchtem „Kopf“ kosten. Das haben Umfragen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) und des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ergeben.

„Mit der Problematik sind auch Vorarlberger Unternehmen seit Langem konfrontiert. So kann heute jede dritte heimische Firma nicht expandieren, weil die erforderlichen Schlüsselkräfte nicht rekrutierbar sind“, schilderte gestern der Hohenemser Personalberater Dr. Josef Ebner auf „VN“-Anfrage die hiesige Situation. Besorgniserregend: Der eklatante Engpass werde sich auf absehbare Zeit nicht verändern. Ebner: „Eben erst habe ich 60 HTL-Absolventen in Rankweil für eine Position angeschrieben – vier haben geantwortet, einer kommt vielleicht in Betracht.“

Honorar für Headhunter

Personalberater wie Ebner bedienen sich ihrerseits diverser Suchbüros, die eine Vorselektion unter fraglichen Kandidaten treffen, ehe Ebner selbst dann in die Direktsuche einsteigt. Wenn sich ein Mandat auf Vorarlberg beschränkt, können 10.000 Euro und mehr für Aufwendungen anfallen, die das Unternehmen dann dem Personalmittler (Head-Hunter) ersetzt. Ist die Suche europaweit angesagt, werden noch deutlich höhere Honorarzahlungen fällig. Ebner: „Das ist dann aber kein Kopfgeld, schon gar kein dem gesuchten Kandidaten überlassenes Körberlgeld – es handelt sich dabei um eine Refundierung der uns entstandenen Auslagen und Kosten“, ist die hiesige Praxis mit eingangs geschilderten deutschen Usancen für Ebner nicht vergleichbar.

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