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Kopf-an-Kopf-Rennen in Costa Rica

Bei der Präsidentenwahl in Costa Rica haben sich der favorisierte Friedensnobelpreisträger Oscar Arias und sein Kontrahent Otton Solis ein überraschendes Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert.

Bei der Präsidentenwahl in Costa Rica zeichnet sich auch nach Auszählung von 84 Prozent der Stimmen ein knappes Rennen ab. Der favorisierte Friedensnobelpreisträger Oscar Arias kam demnach auf 40,6 Prozent – nur 0,4 Prozentpunkte mehr als der Mitte-Links-Politiker Otton Solis. Dessen Anhänger haben bereits angekündigt, dass sie eine Niederlage anfechten würden. Damit könnte dem mittelamerikanischen Land eine Phase der politischen Unsicherheit bevorstehen.

„Ich kann noch nicht den Sieg beanspruchen“, sagte Arias. „Wir werden unsere Siegesfeiern einfach um 24 Stunden verschieben.“ Bei den gleichzeitig stattgefundenen Parlamentswahlen konnte seine Partei der Nationalen Befreiung (PLN) offenbar die meisten Sitze erobern, aber nicht die absolute Mehrheit.

Solis dagegen erklärte: „Bei so einem geringen Unterschied kann alles passieren.“ Seine Kandidatin für die Vize-Präsidentschaft, Epsy Campbell, kündigte an, „jede einzelne Stimme zu überprüfen“. Die Meinungsforscher hatten Arias vor der Wahl klar vor Solis gesehen. Wenn ein Kandidat bei der Präsidentenwahl mindestens 40 Prozent der Stimmen erhält, reicht ihm die einfache Mehrheit zum Sieg.

Trotz des ungewissen Wahlausgangs steht fest, dass das bisherige Zwei-Parteien-System in Costa Rica der Vergangenheit angehört. Der lange einzige ernstzunehmende Gegner der PLN, die christsoziale Pusc, spielte bei der Wahl keine große Rolle mehr. Sie wird für schwere Korruptionsskandale verantwortlich gemacht. Zwei Ex-Präsidenten wurden vorübergehend verhaftet, weil sie Bestechungsgelder von ausländischen Konzernen angenommen haben sollen. Amtsinahber Abel Pacheco von der Pusc durfte nach einer Amtszeit bei dieser Wahl nicht mehr antreten.

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