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Kontroverse um Diana-Todesfotos

Zehn Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana hat eine TV-Dokumentation mit Unfallfotos, auf denen die Sterbende zu erahnen ist, in Großbritannien eine heftige Kontroverse ausgelöst.

Nach einem energischen und emotionalen Protest ihrer Söhne, der Prinzen William und Harry, bekräftigte der Privatsender Channel 4, am Dienstag, die Dokumentation werde einschließlich der umstrittenen Fotos ausgestrahlt. Sie stehe im „legitimen öffentlichen Interesse“, erklärte der Chef des Senders, Julian Bellamy.

Zuvor hatten die Prinzen William (24) und Harry (22) in einem Schreiben ihren Privatsekretär erklären lassen, die für Mittwoch geplante Sendung der Bilder sei „vollkommen unangemessen, zutiefst erschreckend … und eine schwere Respektlosigkeit“. Auf den Fotos, die Paparazzi am Unfallort im Autotunnel unter der Pont de l’Alma in Paris gemacht hatten, ist unter anderem zu erkennen, wie ein französischer Arzt die schwer verletzte Prinzessin mit Sauerstoff versorgt.

Allerdings hat der Sender nach eigenen Angaben das Gesicht und den Körper Dianas verdeckt, so dass sie nur durch Umrisse zu erahnen ist. Das genügte den Söhnen Dianas jedoch nicht: „Diese Fotos sind – unabhängig davon, dass sie nicht wirklich die Züge der Prinzessin zeigen – erfüllt von der Atmosphäre und der Tragödie der letzten Momente ihres Lebens“, betonte der Privatsekretär der Prinzen, Jamie Lowther-Pinkerton, in dem Schreiben. Die Veröffentlichung stelle daher „einen Verstoß gegen die Privatheit und die Würde ihrer letzten Minuten“ dar.

Demgegenüber sagte Channel-4-Chef Bellamy, der Sender habe die Sorgen der Söhne Dianas gegen das öffentliche Interesse an der Ausstrahlung der Bilder abgewogen. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass die Dokumentation „Diana: The Witnesses In The Tunnel“ (Diana: Die Zeugen im Tunnel) „in keiner Weise despektierlich gegenüber dem Andenken an Prinzessin Diana ist“. Zudem sei es keineswegs die Absicht des Senders, die Gefühle der Prinzen zu verletzen.

Diana starb kurz nach dem schweren Autounfall am 31. August 1997, bei dem auch ihr Freund Dodi al-Fayed und der Fahrer der Wagens umkamen. Die Unfallbilder sind in den letzten Jahren in mehreren Ländern veröffentlicht, jedoch noch nie im britischen Fernsehen gezeigt worden. Gegen die Sendung hatten auch einstige Freunde Dianas sowie Dodis Vater Mohammed al-Fayed protestiert.

Hintergrund der Kontroverse sind zahlreiche Veranstaltungen und Veröffentlichungen, mit denen in diesem Sommer aus Anlass des zehnten Todestages an die Prinzessin erinnert werden soll. Dazu gehört am 1. Juli, dem Geburtstag Dianas, ein Konzert mit etlichen Weltstars im Wembley-Stadion, das ihre Söhne organisieren, sowie am 31. August ein Gedenkgottesdienst mit der königlichen Familie.

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