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Konstantin Wecker schärft seine Optik im Irak

Der deutsche Liedermacher Konstantin Wecker hat sich tief beeindruckt von seiner Irak-Reise gezeigt. „Ich werde noch mehr Zeit dafür verwenden, anderen zu helfen".

Der Liedermacher war Anfang Jänner mit einer Delegation der Tübinger Gesellschaft „Kultur des Friedens“ in das arabische Land gereist, um für den Frieden zu werben. Dabei sei es für ihn wichtig gewesen, „zu spüren, wie aus Zahlen Menschen und aus Statistiken Gesichter werden“, sagte er nach seiner Rückkehr.

Um sich vom irakischen Regime nicht instrumentalisieren zu lassen, verzichteten die beteiligten Künstler laut Wecker „von Anfang an auf Limousinen-Service und ähnliche Angebote“. Auch auf einen von Vizepremier Tarek Aziz gegebenen Empfang sei er nicht gegangen. Gleichwohl habe ihn die Großzügigkeit der Iraker tief bewegt. „Die Menschen haben uns freundlich aufgenommen und nicht mal unseren amerikanischen Kollegen gegenüber Vorurteile gezeigt“, sagte er der „Zeit“. Wecker plädierte für eine „Politik von unten“, damit sich die Iraker von ihrem Regime emanzipieren könnten. Es wäre jedoch falsch, der arabischen Welt eine Demokratie nach westlichem Muster einfach aufzudrücken.

Gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ sagte der 55-jährige Wecker, die Irak-Reise war ein „Einschnitt, der mein Leben verändert hat“. Die Zuschauer bei seinem Konzert in Bagdad hätten sehr positiv reagiert: „Einige haben sogar versucht, mitzusingen“, berichtete Wecker. „Außerdem haben mich die Leute mit ihrem Applaus sogar zu Zugaben gezwungen.“

In Zukunft wolle er das Germanistische Institut und eine Musikschule in Bagdad unterstützen. Außerdem habe er die Patenschaft für ein irakisches Kind übernommen, sagte Wecker. Er war mit einer Friedensdelegation der Tübinger Gesellschaft Kultur des Friedens in den Irak gereist. Der Musiker hatte sich nach Medienberichten wiederholt gegen das Embargo gegen den Irak ausgesprochen und vor einem Krieg gewarnt.

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