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Konjunktureinbruch um 4,8 Prozent in Deutschland

Die weltweite Rezession trifft Exportweltmeister Deutschland nach Ansicht des IWH Halle stärker als erwartet.

Vor allem wegen des kräftigen Konjunktureinbruchs im Winter dürfte die Wirtschaftsleistung 2009 um 4,8 Prozent schrumpfen, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Dienstag mit. Die Forscher äußerten sich damit noch pessimistischer als andere Experten und Institute.

Im Dezember hatten die IWH-Fachleute nur ein Minus von 1,9 Prozent vorausgesagt. “Der auf Investitionsgüter ausgerichtete Handel bekommt die ganze Wucht vom weltweiten Abbruch des langjährigen Globalisierungsbooms zu spüren.”

Wegen der Nachfrageflaute würden die Firmen ihre Ausgaben einschränken und etwa 14 Prozent weniger in Maschinen und Anlagen investieren. Die Exporte dürften sogar um 18 Prozent einbrechen, hieß es. Der Arbeitsmarkt könnte vorerst etwas verschont bleiben, da die Kurzarbeit noch abfedernd wirke. Bei Kurzarbeitern werde zunächst der Höchststand von 1,8 Millionen erreicht. Danach werde diese Zahl wegen der anhaltenden Belastung für die Firmen aber sinken und die Arbeitslosigkeit zugleich stark anziehen. “Ende 2010 werden nur noch 39 Millionen Personen beschäftigt und 4,5 Millionen als Arbeitslose registriert sein”, erklärten die Hallenser Forscher. Das seien etwa so viel Erwerbstätige und Arbeitslose wie vor dem vergangenen Aufschwung.

Für 2010 geht das IWH von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,2 Prozent aus. Impulse aus dem Ausland erwarten die Fachleute vorerst keine. “Die Weltwirtschaft befindet sich gegenwärtig in ihrer tiefsten Konjunkturkrise seit der Großen Depression im vergangenen Jahrhundert.”

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