“Es geht aufwärts”, freute sich Kammerpräsident Walter Ruck am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Kritik wird jedoch an den Rahmenbedingungen geübt.
In Wien Wachstum von 1,4 Prozent erwartet
Die Wirtschaftskammer erkundigt sich halbjährlich bei Wirtschaftstreibenden nach ihrem Befinden. Ergebnis: Die Betriebe erwarten im eigenen Geschäftsbereich nun wieder eine günstige Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung und Investitionen, wie Helmut Naumann, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik in der WKW, erläuterte: “Wir haben eine längere Durststrecke hinter uns. Jetzt dreht sich das Bild.”
Die Konjunkturerholung gewinne an Schwung, auch das Wifo rechne für heuer in Wien mit einem Wachstum von 1,4 Prozent. Auch die im Rahmen der Umfrage getätigten Angaben seien entsprechend ausgefallen. 20 Prozent glauben demnach an einen Aufschwung – immerhin doppelt so viel wie noch im Herbst, wie betont wurde.
Ein Drittel plant den Ausbau des Personalstandes
Das dürfte sich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken: Ein Drittel plant den Ausbau des Personalstandes. Allerdings könnte es laut Wirtschaftskammer passieren, dass die Arbeitslosenquote trotzdem hoch bleibt – da es gleichzeitig durch Zuwanderung auch mehr Arbeitskräfte gibt.
Auch eine Ende der Flaute in Sachen Investitionen zeichnet sich laut Konjunkturbarometer ab. Ein Drittel der Firmen würden solche planen – auch wenn es sich dabei oft um Ersatzinvestitionen handle, also den Austausch vorhandener Betriebsmittel. Konjunkturtreiber ist derzeit übrigens die Inlandsnachfrage, weniger die Exporte. “Die Steuerreform ist offensichtlich angekommen. Die Konsumenten fragen verstärkt nach”, begründete Naumann diese Entwicklung.
Wirtschaftskammer nimmt Verantwortliche in die Pflicht
Das Wirtschaftsklima, also die von der Politik vorgegebenen Rahmenbedingungen, werden von den Unternehmern aber trotzdem “deutlich negativ” beurteilt. 45 Prozent gehen diesbezüglich sogar von einer weiteren Verschlechterung aus.
Kammerchef Ruck forderte die Verantwortlichen auf, hier gegenzusteuern. Er sprach sich einmal mehr für eine Investitionszuwachsprämie für Betriebe aus, die mehr investieren als in der Vergangenheit. Dabei verwies er auf Salzburg. Dort sei eine solche Förderung 2015 erstmals ausgeschüttet worden – und hätte das 20-fache an Investitionen ausgelöst.
(apa/red)
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