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Kongress in Honduras will Wahlergebnis nicht anerkennen

Proteste in der Haupstadt Tegucigalpa
Proteste in der Haupstadt Tegucigalpa ©APA (AFP)
Der Kongress in Honduras will das Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom 30. November nicht anerkennen. Dies teilte die Ständige Kommission des Parlaments am späten Mittwochabend (Ortszeit) mit. Der Kongress werde keinen Prozess validieren, der durch den Druck von organisierter Kriminalität und ausländischer Einmischung getrübt sei, sagte Parlamentspräsident Luis Redondo auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Tegucigalpa.

Die scheidende Präsidentin Xiomara Castro hatte die Vorgänge am Dienstag als Wahlputsch bezeichnet. Zuvor war die Auszählung der Stimmen mehr als 24 Stunden lang nicht aktualisiert worden. Nach dem jüngsten Stand vom Dienstag liegt der konservative Kandidat Nasry Asfura mit rund 40.000 Stimmen knapp vor seinem Rivalen Salvador Nasralla. Die Wahlbehörde hat bis zum 30. Dezember Zeit, einen Sieger zu verkünden.

In der Hauptstadt Tegucigalpa kam es zu Protesten. Hunderte Anhänger der Regierungspartei Libre blockierten am Mittwoch eine Brücke und forderten eine Annullierung der Wahl. Sie protestierten zudem gegen die Einmischung von US-Präsident Donald Trump, der sich für Asfura ausgesprochen hatte. Castros Ehemann, der frühere Präsident Manuel Zelaya, hatte die Anhänger zu den Protesten aufgerufen.

Der Grund für die Verzögerung sind rund 14,5 Prozent der Zählblätter, die Unstimmigkeiten aufweisen. Diese könnten Hunderttausende Stimmen enthalten und ausreichen, um das Ergebnis zu kippen. Sie sollen nun in einer Sonderprüfung von der Wahlbehörde gemeinsam mit Parteivertretern und internationalen Beobachtern überprüft werden. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) rief dazu auf, die Auszählung zu beschleunigen und ohne Druck arbeiten zu lassen.

(APA/Reuters)

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