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Kompromiss im Streit um East Side Gallery in Sicht

Mauerfall geht weiter
Mauerfall geht weiter
Im Streit um die Berliner East Side Gallery zeichnet sich ein Kompromiss ab. Demnach könnte unter bestimmten Voraussetzungen auf weitere Durchbrüche durch den Abschnitt der Berliner Mauer für den Bau zweier Wohnhäuser verzichtet werden, sagte ein Sprecher des Investors Living Bauhaus. Vor dem Roten Rathaus demonstrierten erneut mehrere hundert Menschen gegen die Löcher im Mauerdenkmal.


Statt weitere Lücken in die East Side Gallery zu schlagen, würde nach Angaben des Living-Bauhaus-Sprechers mit dem neuen Plan ein bereits bestehender Durchbruch um sechs Meter erweitert und von den zwei Investoren als Zugang zu ihren Bauten geteilt. “Wir sind grundsätzlich bereit zu diesem Kompromiss unter dem Vorbehalt, dass er technisch und statisch umsetzbar ist”, sagte er.

Living Bauhaus will die notwendige Umplanung jetzt prüfen lassen. Dies könne mehrere Wochen in Anspruch nehmen, sagte der Firmensprecher. Ein Sprecher von Bürgermeisters Klaus Wowereit sagte, jetzt komme es bei der Umsetzung des Kompromisses “auf den guten Willen aller Beteiligten an”.

Der neue Plan wurde nach Angaben des Bezirksbürgermeisters von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), am Mittwoch bei einem Gespräch zwischen Investoren, Bezirk und Wowereit vereinbart. Die derzeit rund fünf Meter breite Lücke, die nach dem neuen Plan um sechs Meter erweitert werden soll, führt laut Schulz zum sogenannten Oststrand an der Spree. Ein bereits genehmigter, etwa 22 Meter breiter, zusätzlicher Durchbruch solle nach dem neuen Plan wegfallen.

Auch die rund sechs Meter breite Lücke, die Living Bauhaus am Mittwochmorgen in die Mauer schlagen ließ, soll wieder verschwinden. Sie ist nach Angaben des Investors nur vorübergehend, die entfernten Mauerstücke sollen später wieder eingesetzt werden. Auch Schulz sagte, diese Lücke solle laut Planung nach Abschluss der Bauarbeiten im Sommer 2015 wieder geschlossen werden.

Angesichts der neuen Lücke hatte das Bündnis “East Side Gallery retten” zu einer Demonstration vor dem Roten Rathaus, dem Amtssitz Wowereits, aufgerufen. Bereits seit Anfang März hatte es Proteste gegen das Schlagen neuer Löcher in die East Side Gallery für die Bauprojekte gegeben.

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