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"Komplett verblödet!"

Der ungarische Gewichtheber Ferenc Gyurkovics, Silbermedaillen-Gewinner im Gewichtheben bei den Olympischen Spielen in Athen, ist des Dopings überführt worden. Dick Pound hat "Anabolika-Doper" hart kritisiert.

„Seine A-Probe war positiv”, verlautbarte ein ungarischer Teamsprecher, ohne jedoch hinzuzufügen, um welche Substanz es sich handelte. Gyurkovics wurde positiv auf die verbotene Substanz Oxandrolon, ein anaboles Steroid, getestet. Der ungarische Verbandspräsident Tamas Dolovai reagierte entsetzt: „Der Test von Gyurkovics vor dem Wettkampf brachte ein negatives Ergebnis. Wir können uns das absolut nicht erklären”. Dolovai deponierte beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Forderung nach einer Gegenprobe. Sollte Gyurkovics der elfte Dopingfall der olympischen Gewichtheber-Bewerbe und somit disqualifiziert werden, würde der Österreicher Matthias Steiner auf den siebenten Rang vorrücken. Silber und Bronze würden an den Ukrainer Igor Rasoronow und den Russen Gleb Pisarewskij gehen.

Dick Pound, kanadischer Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), hat am Freitag Doping-Sünder, die der Einnahme von anabolen Steroiden überführt werden, hart kritisiert: „So etwas kann ich mir einfach nicht erklären. Entweder sind solche Sportler unglaublich arrogant oder komplett verblödet!”  Neben Kugelstoßerin Irina Korschanenko, die als Athen-Siegerin disqualifiziert worden war, ist auch ihr russischer Teamkollege Anton Galkin (400 m) wegen Stanozolol-Dopings von den Sommerspielen ausgeschlossen worden.

Annus ließ Doping-Frist verstreichen
Ergebnislos ist am Freitag die Frist für Hammerwurf-Olympiasieger Adrian Annus verstrichen. Karl-Heinz Demel vom Österreichischen Anti-Doping-Komitee (ÖADC) bestätigte, dass der Ungar der Aufforderung des IOC auf eine neuerliche Dopingprobe nicht nachgekommen ist. Die Goldmedaille ist nun gefährdet, die letzte Entscheidung liegt beim IOC.  Demel, der am Freitag von 11:00 bis nach 16:00 Uhr am österreichisch-ungarischen Grenzübergang in Schachendorf auf Annus gewartet hatte, hat die Informationen bereits an das IOC und die WADA weitergeleitet.

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