AA

"Komme ohne Segeln nicht aus"

Fritz Trippolt blickt auf eine vielfältige Segellaufbahn zurück. Angefangen hat sie als kleines Kind, das sich aus Abbruchmaterial ein Floß aus Kistenholz bastelte.

Segler nahmen den sichtlich begeisterten Kleinen in ihren Booten mit. „Mit elf kaufte ich mir einen Pirat“, dessen morsches Deck er beharrlich in Stand setzte. Das imponierte dem damaligen Jugendwart derart, dass er Fritz den Clubpirat aus feinstem Mahagoni überließ. Bald darauf wurde er damit Staatsmeister. Mit dem 470 er schaffte er wohl die Qualifikation zur WM in Brasilien, aber „mit dem alten Schiff waren wir nicht konkurrenzfähig“. Dass es mit der Olympiaqualifikation nicht klappte, daran knabbert er noch immer. Mit dem Lacustre fuhr er die meisten Erfolge ein: vier Europacup-Siege, 15 Bodenseemeister, vier Schweizer Meister.

Erfahrung weitergeben

„Hätte ich damals die Erfahrung von heute gehabt, wäre meine Karriere anders verlaufen“, meint Trippolt. Damit die jetzigen Jungsegler schneller vorwärts kommen, setzt er sein Können und Wissen ein. „Einzelne nehmen alles auf und profitieren“, sagt Trippolt. „Es macht natürlich Freude, wenn meine Tipps zum Erfolg führen“, wie bei einem Mädchen seines Clubs, das ihn vor kurzem stolz über einen dritten Platz bei der Opti-EM in Holland informierte.

Ein tolles Projekt leitet der Erfolgstrainer im Gymnasium Mehrerau, das einen eigenen Segelzweig führt. Trippolt unterrichtet dort talentierte Segler. „Wenn sie zur Matura antreten, müssen sie auch ein großes Schiff steuern können“, beschreibt er sein Ziel. Die Notengebung ist nicht einfach. „Was unterscheidet eine sehr gute von einer guten Wende?“, fragt sich Trippolt.

Die Libera „BTV“ schaffte Trippolt an, um die „Rundum“ zu gewinnen. Schon in der zweiten Saison bezwang er Altmeister Joschi Entner. Das aktuelle Projekt heißt wieder „BTV“ und ist eine nach seinen Plänen umgebaute Libera ohne Trapezeinrichtung. „Wir möchten damit die Trapezyachten schlagen.“

Wie stellt sich Fritz Trippolt seine Freizeit im Alter vor? „Wenn es meine körperliche Fitness erlaubt, werde ich noch als Greis auf der Runag hocken“, ist er sich sicher. Der Achter Runag ist für ihn kein Sportgerät, sondern „edles Segelvergnügen“, das er in der Pension mit Freunden gemeinsam ausüben möchte. „Ohne Segeln komme ich nicht aus. Da gibt es keine Steigerung!“

ZUR PERSON

Fritz Trippolt

  • Geboren: 28. Mai 1957
  • Familie: Verheiratet, zwei (segelnde) Söhne
  • Beruf: Lehrer
  • Hobbys: Außer Segeln Holzen
  • Lieblingsbuch: „Segeln mit Dennis Conner“ von Dennis Conner
  • VOL.AT
  • VN-Menschen
  • "Komme ohne Segeln nicht aus"