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Kolumbien will Vermögen von Drogenbaronen

Kolumbien hat von den USA die Rückgabe des Vermögens der in Florida verurteilten Drogenbarone Miguel und Gilberto Rodriguez Orejuela gefordert.

Die USA müssten zumindest die Hälfte der rund zwei Milliarden US-Dollar zurückgeben, die die Orejuela-Brüder im Laufe ihrer 20-jährigen Karriere als Bosse des Cali-Kartells angesammelt und den US-Behörden übergeben hätten, erklärte der stellvertretende Staatspräsident Francisco Santos am Mittwochabend (Ortszeit) in Bogotà.

„Sie haben (den US-Behörden) mutmaßlich zwei Milliarden US-Dollar übergeben, und ich möchte fragen, wie viel wir davon bekommen“, sagte Santos und fügte hinzu: „Wir haben die Toten gestellt, waren an der Front dieses Kampfes, das Geld wurde hier (in Kolumbien) mit viel vergossenem Blut gescheffelt“. Man erwarte in Bogotà, dass die USA „diese Verantwortung“ übernehmen und „mindestens die Hälfte dieses Geldes“ nach Kolumbien überweisen.

Die Rodróguez-Orejuela-Brüder waren erst am Dienstag von einem Gericht in Miami zu jeweils 30 Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden. Sie wurden für schuldig befunden, mindestens 200 Tonnen Kokain aus Kolumbien in den USA verkauft zu haben. In dem Prozess hatten sie sich bereit erklärt, auf ihr gesamtes Vermögen zu verzichten, wenn die Verfahren gegen 28 ihrer Familienmitglieder eingestellt werden.

Die Brüder waren als Bosse des Cali-Kartells in den 1980er und 90er Jahren Rivalen des 1993 erschossenen Chefs des Kartells von Medellin, Pablo Escobar. 1995 wurden sie in Kolumbien verhaftet. Weil sie angeblich vom Gefängnis aus weiter ihren Drogengeschäften nachgingen, wurden sie 2004 und 2005 an die USA ausgeliefert. Gilberto war auch als „der Schachspieler“, sein Bruder Miguel als „der Herr“ bekannt.

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