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Kolumbianische Bürgermeister in Todesangst

Nach der Wahl des rechtsgerichteten Politikers Alvaro Uribe zum neuen Präsidenten Kolumbiens bedrohen linke Rebellen mehrere Bürgermeister mit dem Tode.

Ein Lokalpolitiker sei am Mittwoch im Süden des Landes erschossen worden, teilte das Militär mit. Luis Caro, Stadtoberhaupt von Solita in der südlichen Provinz Caqueta, sei von mutmaßlichen Rebellen der marxistischen „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) vorgeladen worden, um Rechenschaft über seine Amtsführung abzulegen. Anschließend sei er umgebracht worden, sagte ein Militärsprecher weiter. Caro war bereits der achte Bürgermeister, der seit Jahresanfang ermordet wurde.

In den vergangenen Tagen waren fünf Bürgermeister von Orten, in denen Uribe bei der Wahl am 26. Mai hohe Stimmenanteile erzielt hatte, unter Todesdrohungen durch die FARC zurückgetreten. Uribe hatte die Wahl mit dem Versprechen gewonnen, im Umgang mit den Rebellen weniger nachgiebig als Amtsinhaber Andres Pastrana zu sein.

Pastrana rief die bedrohten Bürgermeister auf, die Rücktritte zu widerrufen und dem Druck statt zu halten. In vielen Kleinstädten sind jedoch nur noch schwache Polizeikräfte und kein Militär stationiert. Die Menschen sind den linken Rebellen und rechten Paramilitärs abseits der größeren Städte schutzlos ausgeliefert.

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