Prodi ist der Mitte-Links-Herausforderer von Ministerpräsident Silvio Berlusconi bei den Parlamentswahlen Anfang April.
Ich möchte, dass mein Aufenthalt hier als Unterstützung für Prodi verstanden wird, der ein großer Europäer ist, erklärte der Kanzler der Einheit. Prodi sei ein hervorragendes Beispiel für einen kosmopolitischen Italiener, der mit den Wurzeln seines Landes verbunden ist, aber fähig ist, über die Grenzen zu schauen.
Prodi, der mit seinem Wahlbündnis Unione bei den Wahlen antritt, sei seit langem ein Freund – und dieses Wort benutze ich nicht leichtfertig, fügte Kohl hinzu. Er danke dem italienischen Politiker, der von 1996 bis 1998 bereits Regierungschef war, vor allem für dessen Nähe am tragischsten Tag meines Lebens – der Beerdigung meiner Frau.
Kohl traf auch mit Vertretern des Mitte-Rechts-Bündnisses Casa delle Libertá (Haus der Freiheiten) zusammen. Jedoch habe er kein Wort der Solidarität für deren Politik gefunden, schrieb die Zeitung La Repubblica am Dienstag. Stattdessen kritisierte er die Regierung in Rom: Bis vor einigen Jahren wechselten die Regierungen in Italien zwar häufig, aber wir wussten zumindest immer, dass – egal wer in Rom an der Macht war – Italien fest an der Seite Europas stand. Nicht nur mit Worten, sondern mit Tatsachen. Heute fehlt diese Stimme aus Italien, sagte Kohl.
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