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Köstliches Gemüse im Eigenanbau

Setzlinge im Kleingewächshaus.
Setzlinge im Kleingewächshaus.
Früher gehörte der Anbau von Gemüse zum Allgemeinwissen. Doch dieses Wissen ging über die Jahrzehnte stückchenweise verloren. Heute ist der Anbau aber aktueller denn je und gefragt.
Gartentipps von Helmut Baumgartner

Wurden früher die Informationen über den Selbstanbau von Obst über Generationen hinweg weitergegeben, so ist in der jüngeren Vergangenheit viel Know-How im Selbstanbau von Obst und Gemüse verloren gegangen. In Vorarlberg nehmen sich aber die Obst- und Gartenbauverein und natürlich Gemüsegärtner dieser Thematik an und vermitteln dieses Wissen im Lande. Folgend ein paar Tipps aus der Praxis für den Eigenanbau von Lebensmitteln.

Kartoffelanbau

Ein paar Quadratmeter Garten wird umgebrochen und fein gelockert. Setzen Sie organischen Dünger entsprechend der Verpackungsvorgaben zu und arbeiten Sie ihn leicht ein. Dann zieht man im Abstand von 70 Zentimetern Reihen und legt in diese Rillen im Abstand von 35 Zentimetern die Saatknollen. Vorwiegend Festkochende für Salate, Mehlige für Püree.

Die Knollen wurden idealerweise einige Tage vorher schon hell bei Zimmertemperatur gelagert, um kleine Keime auszubilden. Das verkürzt die Kulturdauer. Wer Komposterde hat, gibt diese zu den Knollen in den Boden und dann wird über die Reihe ein etwa 25 Zentimeter hoher Damm aus angrenzender Erde aufgeschüttet.

In wenigen Wochen stoßen die jungen Triebe aus dem Boden. Bis der Bestand dicht ist, ist die Erde mehrfach vorsichtig zu lockern und allfälliges Unkraut zu entfernen. Eine Deckschichte zwischen den Pflanzen aus getrocknetem Grasschnitt hilft Wasser zu sparen und hält den Boden locker. Bei extremer Trockenheit ist zur Blütezeit durchdringend zu wässern.

Gemüse aussäen

Vielerlei Gemüse lässt sich direkt in den Boden säen. Gut gelockert, feinkrümelig und unkrautfrei muss das Beet dazu sein. Bei der Beetvorbereitung organischen Dünger oder reifen Kompost mit einarbeiten. Dann werden je nach Kultur kleine Saatrillen gezogen. Hinweise zu Abstand und Saattiefe finden Sie dazu auf dem Samenpäckchen.

Die Samen werden vorsichtig mit etwas Abstand in die Rillen gestreut. Saatbänder erleichtern die Aussaat für Ungeübte. Die Rillen werden händisch oder mit dem Rechenrücken verfüllt und leicht angedrückt. Ab jetzt ist das Beet bis zum Herausspitzeln der kleinen Pflanzen feucht zu halten. Bei Radieschen, Rucola, Salate, Kresse oder ähnlichen Gemüsesorten dauert das ein paar Tage. Karotten, Pastinaken oder Petersilie brauchen bis zu drei Wochen, je nach Bodentemperatur.

Am Samenpäckchen erhalten Sie auch Hinweise, wann die beste Saatzeit ist. Bohnen, Gurke oder Kürbis dürfen keinen Frost abbekommen und werden daher ab Anfang Mai ins Freie gesät, Salate, Kohlrabi und Kohlgemüse sind etwas härter im Nehmen. Ihrem Anbau steht nichts mehr im Wege.

Kulturdauer abkürzen

Will man die lange Anfangsentwicklung etwas verkürzen, setzt man am besten vorgezogene Setzlinge. Hier übernimmt der Gärtner die Jugendbetreuung. Man spart sich etwa vier bis acht Wochen Kulturdauer. Ein Vorteil, den man unbedingt nutzen sollte.

Aktuell wird wärmeliebendes Fruchtgemüse vorgezogen. Tomaten, Paprika, oder Melanzani brauchen es warm in der Jugendphase. Bei Zimmertemperatur gehalten, dauert ihre Entwicklung etwa sechs Wochen. Werden sie jetzt gesät, dann sind die Pflanzen dann Ende April beziehungsweise Anfang Mai pflanzfertig. Gurken, Bohnen oder auch Zucchini haben eine kürzere Jugendentwicklung und werden somit erst in der ersten Aprilhälfte gesät.

Werden die Pflänzchen zu warm und zu dunkel gehalten, ergibt das helle, dünne und weiche Triebe. Ideal sind jedoch gedrungene, sattgrüne und feste Pflanzen. Das erreicht der Hobbygärtner, indem er seinen Pflanzen einen Platz mit viel Licht und ausreichend frische Luft gibt.

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