Goggo ist schwer zu erfassen, aber das Bild fügt sich zum Ganzen. Er hat vieles getan und tut viel: spontan und engagiert, aber auch methodisch und präzise. Franz Goggo Gollowitsch ist ein guter Maler. Er hat eigenständig und als Schüler bekannter Tiroler Künstler in der schwerelosen Technik des Aquarells und in der lichtdurchfluteten Temperamalerei eine Souveränität erworben, die selbstverständlich wirkt. Da gibt es keine artistischen und illusionistischen Effekte. Die Blätter erwecken mit dem Zauber des Lichtes und den fein nuancierten, doch fast unbekümmert gesetzten Farben den Eindruck, sie seien Geschenke geglückter Stunden. Sie verraten nichts von der strengen Methodik des Zeichnens draußen in der Natur und im Atelier, von der meditativen Übung des Auges als Sinnesorgan und Instrument des Geistes, in der Landschaft der Toskana, der Provence oder des Vintschgaues, vor der Architektur der Städte, auch in großen Museen.
Franz Goggo Gollowitsch ist von seiner Herkunft, von beruflicher Ausbildung und Laufbahn nicht zu einer künstlerischen Lebensentfaltung angeleitet worden. Aktiv wurde er durch eine existenzielle Krise. 1980 befand er sich nach einer lebensbedrohenden Erkrankung in einem Sanatorium, in dem von einer französischen Psychotherapeutin spontanes, aktionistisches malen mit den Patienten betrieben wurde. Goggo setzte diese therapeutischen Stunden für sich allein im Park des Kurhauses fort, ließ sich zwar von den Impressionen, die ihm die Natur gab, anregen; es entstanden eher freie, sehr intime Seelenmalereien verschlüsselte Tagebuch-Bilder. Der Maler war geboren. Goggo eroberte sich mit fast fanatischer Begeisterung dieses neue Land des Lebens. Malreisen führten ihn nach Venetien, in die Toskana und in die Provence, er besuchte Kurse, sammelte einen Kreis Gleichgesinnter, gründete mit Freunden eine freie Akademie junger und älterer Künstler, denen eine akademische Ausbildung nicht möglich war. Einen der Höhepunkte in der Laufbahn des Künstlers stellt Eine Reise nach Rom ein Zyklus von Aquarellen, beginnend in der heimatlichen Welt Vorarlbergs und Norttirols, über den Südtiroler Vinschgau führend, in Venedig und in der Toskana verweilend, bis schließlich die Ewige Stadt als Ziel erreicht ist, erscheint uns als zeitlose Huldigung an alle Künstler, die diese Lebensreise unternommen haben, ist aber auch Bekenntis eines modernen Malers sich von der Schönheit des Vaterlandes Europa nicht abzuwenden, die Bilder nicht nur im Kopf zu suchen. Freilich hat das Aquarell auch den melancholischen Zauber des Vergänglichen, des Unwiederholbaren, des Gefährdeten. Diese Reise nach Rom kann also durchaus nachdenklich stimmen, das Gemeinsame und Verschiedene, das Kostbare und das Bedrohte zu erkennen.
Die malerlische Laufbahn des Künstlers hat sich in den letzten Jahren auch ein wenig gewandelt. Den zarten sublimen Aquarellen stehen jetzt oft farbenkräftige, lichtdurchflutete Arbeiten in Tempera gegenüber. Goggo hat neue Zeichen seiner Befindlichkeit gesetzt. Die Leichtigkeit seiner Aquarelle hängt ursächlich mit der Ruhe und inneren Ausgeglichenheit zusammen. Starke Belastungen haben zu einem Ventil geführt, daß heftige Reaktionen am Blatt , auf der Leinwand ausgelöst, mit Pinsel und Spachtel lebendige Ereignisse darstellt. Tatsächlich zeigen die Arbeiten Harmonie In Farbe und Ausdruck, formen sich zu neuen Seelenbildern, zu Darstellungen von Sehnsüchten mit noch mehr Hinwendung zur Natur. Geprägt vom Gefühl, das Erlebte, Gesehene eng zu umschließen, sind diese Temperaarbeiten zu wichtigen Entspannungsfeldern und Basis für neue sensible Aquarelle geworden.
In diesem Zwiespalt der Gefühle und der persönlichen, körperlichen und seelischen Befindlichkeit entstanden auch eine Reihe lyrischer Ergüsse. Gedichte, die im Rhythmus seiner Bilder , Erlebtes wiedergeben, die Paläste und Architekturen der Städte nachzeichnen aber auch das Empfinden vermitteln, inmitten der in Worte gekleideten Plätze, der stimmungsvollen Landschaften zu verweilen.
Vermehrt teilt der Künstler das Erlebte, Erfahrene, die geglückten Stunden mit Menschen, die sich dem Malen und Zeichnen nähern wollen. In einfühlsamer Weise vermittelt er seinen künstlerischen Grundsatz “Sehen und Sehen lernen den Menschen, die ihn zu seinen entspannenden und meditativen Malseminaren zum Bauernhof in der Steiermark, in der lichtdurchflutenden Toskana begleiten. Möge das Bekenntnis des Malers zur Natur, zum Bewahren des Vergänglichen beim Betrachter jenes Glücksgefühl auslösen, das den Künstler formt und führt und dem Betrachter ein neues, zeitloses Erlebnis vermitteln.
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