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Kämpfe im Gazastreifen eskalieren

Gaza - Ungeachtet aller vereinbarten Waffenruhen eskaliert die Gewalt unter den militanten Palästinensergruppen im Gazastreifen weiter.

Bei den bisher blutigsten Kämpfen zwischen Aktivsten der radikalislamischen Hamas und der Fatah des palästinensischen Präsidenten Abbas kamen am Mittwoch mindestens 18 Menschen ums Leben. Die Zahl der seit Sonntag Getöteten stieg damit auf insgesamt 45.

Angesichts des Blutvergießens erwägt Abbas die Verhängung des Ausnahmezustands im Gazastreifen, um ein Ende der Kämpfe zu erreichen. Er wolle am Donnerstag mit Ministerpräsident Haniyeh von der Hamas darüber sprechen.

Die Hamas hatte die Kämpfe am Mittwochmorgen mit einem Angriff auf das Haus eines Sicherheitschefs der gegnerischen Fatah in Gaza fortgesetzt. Allein dabei wurden vier Wachleute getötet. In mehreren Vierteln der Stadt tobten Gefechte, bei denen mehrere Männer getötet wurden. Auch das Büro von Abbas wurde beschossen, mehrere Menschen verletzt.

Nach Angaben eines Hamas-nahen palästinensischen Regierungsvertreters wurden Mittwoch Abend Schüsse auf die Wachposten vor der Residenz von Haniyeh abgegeben worden. Es war unklar, ob es Verletzte gab.

Unterdessen kündigte Israels Ministerpräsident Olmert wegen des Raketenbeschusses israelischer Ortschaften an der Grenze zum Gazastreifen ein Ende der militärischen Zurückhaltung und „scharfe und harte Reaktionen“ an. Erstmals seit Ausrufung der Waffenruhe im November wurden wieder Luftangriffe geflogen.

Olmert erlaubte der Armee auch die Wiederaufnahme der gezielten Tötung militanter Palästinenser. „Angesichts der Verletzung unserer Bürger kann Israel nicht damit fortfahren, Zurückhaltung zu üben“, sagte er laut israelischen Medien. Zugleich machte er die palästinensische Hamas-Regierung für die Eskalation verantwortlich.

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