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Klubs vor Zusammenbruch

Italiens Fußball steht vor dem Zusammenbruch. „Derzeit würden 60 Prozent der Erst- und Zweitligisten keine Spiellizenz für die nächste Saison erhalten", erklärte Fußballverbandspräsident Franco Carraro in Rom.

Viele der hoch verschuldeten Klubs können die Auflagen für die nationalen und europäischen Lizenzen nicht erfüllen. „Sie bräuchten neues Geld, aber wo sollen sie das finden”, sagte der 64-jährige Verbandschef.

Rettung erhoffen sich die Vereine von der italienischen Regierung, die am Freitag mit einem weiteren Steuerdekret die Klubs vor der Pleite retten will. Demnach sollen die Vereine ihre Steuerschulden in 60 Raten über fünf Jahre hinweg ohne Zinsen und Strafen zurückzahlen dürfen.

Das neue Steuerdekret kann aber nur die sofortige Pleite verhindern. Die Verschuldung bleibt bestehen. Sogar Topvereine wie AS Roma haben seit Monaten keine Gehälter mehr gezahlt. Lazio Rom vergütet Leistungen mit Klubaktien, die zuletzt an der Mailänder Börse eine rasante Talfahrt erlebt haben. Steuergeschenke und Gehaltsverzicht allein können viele Klubs bis zum Ablauf der zweistufigen Lizenzfristen am 30. April und 30. Juni aber nicht mehr retten.

Die Vereine brauchen neues Geld. So hofft AS Roma auf eine Wiederaufnahme der Übernahmeverhandlungen mit dem russischen Ölkonzern Nafta. Lazio Rom sucht in Italiens Hauptstadt nach einem Retter, und auch der durch den Zusammenbruch des Parmalat-Konzerns an den Rand der Pleite geschlitterte AC Parma braucht dringend neue Investoren. Der italienische Profi-Fußball ist mit insgesamt zwei Milliarden Euro verschuldet.

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