Ein verheerender Bericht des Weltklimarates sorgte Anfang August für Aufsehen. Für Keywan Riahi, Weltklimaforscher und Direktor des Energieprogramms des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA), zeige der Bericht deutlich, dass sich sowohl Häufigkeit der Extremwetter-Ereignisse als auch die Intensität stark verändert hat. Es sei zwar sehr schwer, dem Klimawandel einzelne Ereignisse zuzuordnen, Daten würden jedoch zeigen, dass diese in einer viel größeren Häufigkeit auftreten. "Die derzeitigen Ereignisse, die wir sehen, hätte man ohne Klimawandel nicht ausschließen können, aber dass die letzten zehn bis 15 Jahre fast jedes Jahr ein Hitzerekord gebrochen wurde, ist statistisch sehr eindeutig", so Riahi am Montag in "Vorarlberg LIVE".
Video: Riahi über Extremwetter-Ereignisse
Bereits seit den 1970er Jahren werden Klimamodelle erstellt, in den letzten zehn Jahren sei der Klimawandel aber viel schneller vonstattengegangen, als es die Modelle prophezeit hatten. Es gebe auch einige nicht lineare Zusammenhänge, die man er mit der Zeit besser verstanden habe, die Modelle würden aber auch regelmäßig mit den neusten Daten angepasst werden. Im Vergleich mit den Projektionen von vor 10 Jahren sei heute ein eindeutiger Klimawandel zu sehen, die Zeit, um das Klima zu stabilisieren werde deshalb auch immer kürzer.
Video: Riahi über Klimapolitik
Laut dem Pariser Klimaabkommen soll global zusammengearbeitet werden, um den zusätzlichen Temperaturwandel auf maximal zwei Grad bis 2050 zu ermöglichen. Die Industrieländer müssen früher damit anfangen, Emissionen zu senken als Entwicklungsländer. In vielen Staaten habe die Klimapolitik aber keinen hohen Stellenwert, dies gelte besonders für jene, die Geld mit fossiler Energie verdienen, wie Riahi im Gespräch mit VOL.AT-Chefreporter Pascal Pletsch erklärt. Sollten die Emissionen nicht reduziert werden, werde der Wert von eineinhalb Grad bereits zwischen 2030 und 2040 erreicht werden.
Video: Riahi über Nullemission
Eine Möglichkeit zur Erreichung der Klimaziele sei es, eine Netto-Null-Emission-Bilanz zu erreichen. Dazu sei es notwendig, in einigen Bereichen eine negative Emission zu erreichen, um die CO2-Emission anderer Bereiche auszugleichen. Ein wichtiger Faktor sei dabei Forst- und Landwirtschaft CO2-neutral zu betreiben, so könnte dann eine Netto-Null für die Industrie erreicht werden.
Neben Keywan Riahi war auch Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treiml zu Gast in "Vorarlberg LIVE".
Die gesamte Sendung
(VOL.AT)
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